Engagiert über die Region hinaus
Das KU bringt nicht nur den Landkreis voran. Mit einer ganzen Reihe an überregionalen Engagements sind Entscheidungsträger auch in der landes-, bundes- und europapolitischen Verbandsarbeit aktiv – und das in den vielen unterschiedlichen Branchen. Ein Überblick.
Die kommunalen Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland sind bedeutende Akteure bei der Sicherstellung der öffentlichen Daseinsvorsorge. Mehr als 1.500 Mitgliedsunternehmen haben sich dafür im Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) zusammengeschlossen. Sie bieten 293.000 Menschen Beschäftigung und stellen die Versorgung der Bevölkerung sicher. So vielfältig wie die Aufgaben sind auch die Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Das geht gemeinsam am besten. Ein wichtiger Pfeiler des Erfolgs ist daher die Verbandsarbeit, mit der die Anliegen gegenüber Politik, Wirtschaft und Verwaltung besser vertreten werden können. „Es geht um Einfluss, Mitgestaltung und Kommunikation zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt KU-Vorständin Eva von Vietinghoff-Scheel.
Prof. Dr. Alexander Schraml
Seit 2020 ist Prof. Dr. Alexander Schraml der 1. Vorsitzende des Bundesverbands der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen (BKSB). Hier vertritt er auf Bundesebene die Interessen der Pflege- und Behinderteneinrichtungen in kommunaler Trägerschaft. Aktuell gehören dem Verband 76 Träger mit mehr als 430 Einrichtungen in elf Bundesländern an. „Durch unsere Stärke können wir auf Gesetzesvorhaben und andere politische Entscheidungen Einfluss nehmen. Damit fördern wir Senioren- und Pflegearbeit in kommunaler Trägerschaft“, erklärt Schraml. Das Pendant auf Landesebene bildet die Kommunale Altenhilfe Bayern eG, als deren Vorstandssprecher Schraml ebenfalls tätig ist. Sie wurde im Dezember 2016 gegründet und 2019 in eine Genossenschaft umgewandelt. „Hier setzen wir uns ein, um mehr finanzielle Unterstützung vom Freistaat zu erhalten, und treten bei Verhandlungen mit den Sozialhilfeträgern, den Pflegekassen, den Wohlfahrtsverbänden und den Verbänden privater Pflegeheime gemeinsam auf.“ Der Landesverband leiste aber noch viel mehr, so Schraml weiter. „Wir beobachten einen echten Know-how-Transfer zwischen den Mitgliedern und nutzen das Organ, um die interkommunale Zusammenarbeit auszubauen.“ Vor mehr als elf Jahren gründete Schraml zusammen mit anderen Initiatoren die Klinik-Kompetenz-Bayern eG (KKB). Mit dem Ziel, kommunale und freigemeinnützige Kliniken in Bayern effektiv zu vernetzen, hat die KKB seitdem vielfältig gewirkt. „Wir geben Entscheidungshilfe, beraten, fördern den kollegialen Austausch und bieten mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln Unterstützung, wenn sie benötigt wird. Die Kommunen behalten mit eigenen Kliniken die Entscheidungsgewalt und werden nicht zum Spielball privater Profitinteressen. Daran muss uns aus gesamtgesellschaftlicher Sicht gelegen sein“, so Schraml. Aktuell sind in der KKB 33 Träger mit mehr als 80 Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren vertreten, die rund 1,4 Millionen Patienten pro Jahr betreuen und mehr als 32.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Schraml ist seit November 2022 Aufsichtsratsvorsitzender der KKB.
Dominik Stiller, Betriebsleiter der APG und damit verantwortlich für den ÖPNV im KU, ist im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Köln aktiv. In diesem Branchenverband sind mehr als 640 Unternehmen des öffentlichen Personenverkehrs und des Schienengüterverkehrs organisiert. „Gemeinsam mit allen Mitgliedsunternehmen treiben wir die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrsnetzes hinsichtlich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Kundenorientierung voran“, erklärt Stiller. Auch bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) wirkt Stiller als Mitglied des BEG-Beirats mit. Die Gesellschaft plant, finanziert und kontrolliert den Schienenpersonennahverkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats.
Dominik Stiller
Eva von Vietinghoff-Scheel
Für die regionale Verankerung ist der VKU in Landesgruppen organisiert. Eva von Vietinghoff-Scheel ist seit 2020 im Landesvorstand des VKU Bayern und gestaltet dort aktiv die Magistralen künftiger Entwicklungen mit. „Für die kommunalen Unternehmen in Bayern leistet die VKU-Landesgruppe eine wertvolle Aufgabe, indem sie die gemeinsamen Anliegen ihrer Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik, Wirtschaft und Verwaltung auf Landesebene vertritt“, sagt Landrat Thomas Eberth. Hierfür hält von Vietinghoff-Scheel engen Kontakt zur Landesregierung, zu Ministerien, Behörden und Landtagsabgeordneten. Dieser Austausch ist für die effektive und nachhaltige Erfüllung kommunaler Aufgaben der Daseinsvorsorge, wie sie das KU mit der Abfallentsorgung und der Wasserversorgung im Landkreis Würzburg verantwortet, unentbehrlich. Seit 2012 ist das KU auch auf europäischer Ebene politisch aktiv. Im VKU-Fachausschuss „Europa“ wird über die Perspektiven der Abfallwirtschaft beraten. Diese Aufgabe hat von Vietinghoff-Scheel von Prof. Dr. Alexander Schraml übernommen. In regelmäßigen Abständen ist sie hierfür in Brüssel und gestaltet die politische Zukunft der europäischen Abfallwirtschaft mit.
Juliane Selsam leitet die Personalabteilung des KU. Daneben ist sie Mitglied im Hauptausschuss des Kommunalen Arbeitgeberverbands Bayern (KAV). Sie vertritt dort die Interessen des KU, der Klinik-Kompetenz-Bayern eG (KKB) und der Kommunalen Altenhilfe Bayern eG. Alle Mitglieder sind Vertreter von Städten, Landkreisen und sonstigen Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen unter maßgeblich kommunalem Einfluss. Zu den Aufgaben des KAV-Hauptausschusses gehörean insbesondere Entscheidungen über den Abschluss, die Änderung und die Kündigung von Tarifverträgen sowie die Erörterung und der Beschluss über tarifpolitische Entscheidungen.
Juliane Selsam
Tobias Konrad
Tobias Konrad, Leiter von WIRKOMMUNAL und Wohnberater, übernimmt ebenfalls überregionale Aufgaben als zweiter Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft für Wohnungsanpassung in Bayern (LAG Bayern). Dort vertritt er die Interessen des Landkreises Würzburg und engagiert sich für einen fachlichen Austausch der bayerischen Wohnberater. Außerdem ist er Sprecher der Arbeitsgruppe Qualitätssicherung der Pflegestützpunkte in Bayern. Durch seine Vernetzung mit dem bayerischen Landkreistag und den Ministerien vertritt Konrad das KU auch über die Landkreisgrenzen hinaus. Unter anderem hat er an der Entwicklung einer einheitlichen Pflegebedarfsplanung und der Pflegestützpunkte mitgewirkt.