Hilfe für pflegende Angehörige
Wenn die Pflege eines Familienmitglieds zu viel wird, ist die Fachstelle für pflegende Angehörige eine wertvolle Anlaufstelle
Hilfe für pflegende Angehörige
Wenn die Pflege eines Familienmitglieds zu viel wird, ist die Fachstelle für pflegende Angehörige eine wertvolle Anlaufstelle
Traurigkeit, Wut, Angst, Scham - und Schuldgefühle, Versagensängste – all das kann sich einstellen, wenn man mit der Pflege eines Angehörigen überfordert ist und einem alles zu viel wird: „Ich schaffe das nicht mehr!“. Solche Reaktionen sind alles andere als selten, denn 85 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen werden zu Hause betreut und 75 Prozent aller pflegenden Angehörigen – meist ist es eine einzige Person, die sich darum kümmert – sind psychisch und physisch mittel- bis hochgradig belastet. Dazu kommt, dass pflegende Angehörige selbst in der Regel über 50 Jahre alt und sie die zweiten Opfer der Erkrankung sind, erklärt Angelika Kraus von der Fachstelle für pflegende Angehörige des Kommunalunternehmens. Dort gibt es jetzt die dringend benötigte Hilfe.
| Was leistet die Fachstelle?
Diese neue Einrichtung ist Anker und Planungshelfer und sucht mit den Angehörigen einen gemeinsamen Weg: Wie kann es bestmöglich weitergehen? Angelika Kraus nimmt sich gerne Zeit und unterstützt Familien im Landkreis in existenziellen, psychosozialen und finanziellen Fragen: Welche Leistungen kann ich beantragen (z. B. Tages-/ Kurzzeitpflege)? Welche außerfamiliären Versorgungsmöglichkeiten gibt es? Welche Entlastungsmöglichkeiten habe ich, meinen Angehörigen zu Hause zu pflegen? Auf all diese Fragen gibt die Psychotherapeutin, Ethikberaterin und Palliativ-Care-Fachkraft eine Antwort. Die Fachstelle bietet einen geschützten Rahmen, hier wird alles in Ruhe besprochen – darauf legt Angelika Kraus mit ihrer 30-jährigen Berufserfahrung sehr großen Wert. Die Gespräche sind sehr individuell, neutral, vertraulich. Oft stellen sich Fragen wie diese: Wie kann ich ein soziales und pflegerisches Netzwerk aufbauen? Welche Tipps gibt es für den Umgang mit demenziell erkrankten Menschen?
| Beratung, Unterstützung und Vernetzung
Aber mit der Beratung in behördlichen und finanziellen Fragen endet die Arbeit der Fachstelle noch lange nicht. Angelika Kraus geht auch in die Familien, plant und koordiniert: Welches Familienmitglied kann welche Aufgaben übernehmen? Könnten der Freundes- und Bekanntenkreis, ein Helferkreis, die Nachbarschaftshilfe mit einbezogen werden, um im Idealfall die Belastungen auf mehrere Schultern zu verteilen? Das sind sehr wichtige Punkte, denn, so Angelika Kraus weiter, die Überlastung eines Angehörigen führt oft zu sozialer Isolation, die wertvollen zwischenmenschlichen Kontakte lassen nach. „Deshalb sind unsere Seniorenvertreter im Landkreis sehr wichtige Brücken zu den Ratsuchenden. Sie machen uns auf solche Probleme aufmerksam.“ Aber das allein reicht nicht. Betroffene müssen auch selbst aktiv werden: „Gehen Sie in die Offensive, seien Sie stolz auf Ihre Leistung, nehmen Sie Hilfe und Unterstützung an und achten Sie als Pflegender auch auf sich selbst, indem Sie sich immer wieder Zeitfenster schaffen, in denen auch Selbstfürsorge gelebt werden darf!“ Das sind, zusammengefasst, die wichtigsten Impulse von Angelika Kraus.
Hintergrundbild: Ob einzeln oder als Familie: In der Fachstelle für pflegende Angehörige erhalten Ratsuchende kostenlose Unterstützung in vertraulichen Gesprächen.
Der Flyer des Kommunalunternehmens bietet Informationen für pflegende Angehörige.
Weitere Infos
Nutzen Sie: Einzelberatung, Familienberatung kostenfrei, neutral, vertraulich
Angelika Kraus Fachstelle für pflegende Angehörige Psychotherapeutin, Ethikberaterin, Palliativ-Care-Fachkraft 0931 80442-81 angelika.kraus@kommunalunternehmen.de