„Viele Probleme lassen sich lösen.“
Die Coronapandemie wirft viele Fragen auf. Am Bürgertelefon erhält man meist eine Antwort.
„Viele Probleme lassen sich lösen.“
Die Coronapandemie wirft viele Fragen auf. Am Bürgertelefon erhält man meist eine Antwort.
Inzwischen hat sich der größte Ansturm gelegt: „Nur“ noch fünf Leitungen hat das Bürgertelefon für Coronafragen offen. Zu Hochzeiten waren es zwölf Leitungen und 700 Anrufe täglich, berichtet Gabriele Rottmann-Heidenreich, die eigentlich in der Schwangeren-Konfliktberatung arbeitet und nun für die Hotline freigestellt ist.
Eingerichtet wurde das Bürgertelefon am Landratsamt Würzburg gleich zu Beginn der Pandemie Anfang März 2020. Seitdem ist es für die Bürger von Stadt und Landkreis Würzburg durchgehend erreichbar. Anfangs standen meist gesundheitliche Fragestellungen rund um Covid-Verlauf und -Symptome sowie die Quarantäne im Vordergrund, erinnert sich die Sozialpädagogin. Gut kann sie sich auch noch an die Zeit erinnern, als viele aus dem Österreichurlaub zurückkehrten. „Damals waren die Testkapazitäten gering und der Ansturm darauf groß.“ Die Knappheit der Schutzausrüstung und der Masken war zeitweise ebenfalls ein großes Thema – bei Privatpersonen und bei Arztpraxen. Auch Arbeitgeber und Vereine wollten wissen, was sie beachten müssen.
„Ich lasse mich impfen, weil ...
… ich der Medizin vertraue und weil es in meinen Augen der richtige Weg ist, die Pandemie zu bekämpfen.“
Thomas Lurz, ehemaliger Schwimmweltmeister
… ich unserem Gesundheitssystem vertraue und weil ich glaube, dass das eine ganz wichtige Maßnahme ist.“
Peter Wesselowsky, ehemaliger Bürgermeister von Ochsenfurt
… ich damit nicht nur mich selbst schützen kann, sondern auch andere. Zudem ist es einzigartig und großartig, dass in so kurzer Zeit Impfstoffe entwickelt wurden.“
Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a. D.
| Teilweise stündlich neu einarbeiten
Immer auf dem neuesten Stand zu sein, fiel Gabriele Rottmann-Heidenreich nicht immer leicht. Die Auseinandersetzung mit Ministerialblättern und Verordnungen war sie nicht gewohnt, zudem änderten die Regelungen sich ständig: „Teilweise mussten wir uns stündlich neu einarbeiten.“ Inzwischen ist vieles geordnet, die Vorgaben sind bekannt oder können nachgelesen werden. Auch das Gesundheitsamt hat personell aufgestockt, sodass viele Anfragen nicht mehr beim Bürgertelefon landen. Die Hausärzte kennen sich aus und können die Patientenfragen selbst beantworten.
Häufiger geworden sind dagegen Anrufe von Bürgern, die ihren Frust loswerden wollen. „Viele Menschen können die Maßnahmen nicht nachvollziehen und haben das Gefühl, dass ihre persönlichen Bedürfnisse nicht gesehen werden“, so Gabriele Rottmann-Heidenreich. Etwa Eltern, die Probleme mit der Kinderbetreuung haben, oder junge Leute auf Lehrstellensuche. Andere laden ihren Ärger über die stockenden Impfstofflieferungen ab. Ob das nicht belastend sei? „Nach ein paar Stunden hat man genug.“
| Glücksgefühl, wenn man helfen kann
Oft ist jedoch am Ende des Gesprächs die Stimmung wieder besser. Viele Probleme lassen sich lösen, viele Fragen beantworten – und nicht zuletzt wirkt es schon beruhigend, eine menschliche Stimme zu hören und eine Resonanz zu bekommen. Von der Politik würde sich Gabriele Rottmann-Heidenreich noch viel mehr Aufklärungsarbeit und leicht verständliche Information wünschen, um verschiedenste Zielgruppen besser zu erreichen. „Denn die beste Verordnung nützt ja nichts, wenn sie nicht befolgt wird.“
Vieles läuft aus ihrer Sicht aber auch gut in der Pandemiebekämpfung: Zum Beispiel wurden innerhalb kürzester Zeit Schnelltest-Strecken eingerichtet, die es Angehörigen ermöglichten, ihren demenzkranken Ehepartner wieder zu besuchen. „Vor allem um Weihnachten herum hatten wir diesbezüglich verzweifelte Anrufe. Das war dann ein richtiges Glücksgefühl, als wir diese Menschen auf die Testmöglichkeiten in Wohnortnähe verweisen konnten.“
Hintergrundbild: Seit Anfang März vorigen Jahres steht Gabriele Rottmann-Heidenreich am Bürgertelefon für Coronafragen zur Verfügung. In vielen Fällen kann sie helfen, aber manchmal wollen Bürger einfach nur ihren Frust loswerden.
„Ich lasse mich impfen, weil ...
… ich eine große Sehnsucht nach dem Lachen unter der Maske habe. In meinem Beruf als Künstlerin habe ich schon viele Masken getragen und damit Menschen zum Lachen gebracht. Diese Maske wünsche ich mir mit Hilfe der Impfung bald wieder fallen lassen zu können. Damit auch die Seele wieder lachen kann.“
Silvia Kirchhof, Sängerin und Klinikclown
… ich mich und andere schützen will. Ich finde, dass sich alle impfen lassen sollten, damit wieder Normalität einkehrt, vor allem auch in den Senioreneinrichtungen. Ich hatte das Glück, dass ich sehr früh geimpft werden konnte und habe die Impfung sehr gut vertragen.“
Andrea Wolf, Altenpflegerin und Pflegedienstleiterin des Seniorenzentrums Estenfeld
... Impfungen zu den tollsten Errungenschaften in der Medizin gehören. Ohne sie wäre es nicht gelungen, schlimme Erkrankungen wie Pocken oder Kinderlähmung auszurotten. Daher bin ich zuversichtlich, dass es uns mithilfe der Impfung gelingen wird, wieder ein normales Leben mit zwischenmenschlichen Kontakten zu führen.“
Dr. Christian Pfeiffer, Hausarzt in Giebelstadt, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands in Unterfranken, regionaler Vorstandsbeauftragter der KVB
… ich möglichst bald wieder unbeschwert Menschen begegnen, Hände schütteln und Freunde umarmen können will. COVID-19 hat unser Leben 2020 geprägt, und das wird es auch noch 2021 tun. Daher lasse ich mich, sobald ich an der Reihe bin, selbstverständlich impfen, wie auch gegen Polio, Tetanus, Masern usw.“
Thomas Eberth, Landrat im Landkreis Würzburg
… ich mich nach Normalität sehne – nicht nur für mich, sondern insbesondere für die Pflegeheime. Sowohl die Bewohner als auch die Beschäftigten brauchen dringend einen Lichtblick. Ähnliches gilt für die Kinder, denen ich wünsche, dass sie endlich wieder soziale Kontakte pflegen können.“
Eva von Vietinghoff-Scheel, Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg
... weil ich mich und meine Mitmenschen so gut wie möglich schützen möchte. Menschen mit Handicaps und Behinderungen leiden besonders unter den Gefahren und Einschränkungen. Durch die Maßnahmen sind ihre Lebensumstände noch schwieriger geworden. Deswegen sollten sie so früh wie möglich die Möglichkeit einer Impfung bekommen.“
Ernst Joßberger, Behindertenbeauftragter des Landkreises Würzburg