
EINE MILLION EURO FÜR INNOVATIVE PFLEGEINITIATIVEN
Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert unser neues Modellprojekt „Sinnesbeeinträchtigungen in der Pflege im sozialen Nahraum“ mit über einer Million Euro. Bei ihrem Besuch im Blindeninstitut Würzburg überreichte Staatsministerin Judith Gerlach einen symbolischen Förderscheck und übernahm zugleich die Schirmherrschaft des Projekts.
Seh- und Hörbeeinträchtigungen sind im Alter weit verbreitet, werden aber in der Pflege oft nicht ausreichend berücksichtigt. Das dreijährige Modellprojekt will hier ansetzen: In Zusammenarbeit mit den unterfränkischen „Gesundheitsregionen plus“ schaffen wir Bewusstsein, schulen Fachkräfte und entwickeln Konzepte, um Betroffene frühzeitig zu unterstützen.
„Mit dieser Initiative setzen wir bundesweit Maßstäbe in der Prävention“, betont Johannes Spielmann, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung. Die Erkenntnisse sollen bayernweit als Leitfaden dienen – ein weiterer wichtiger Schritt für mehr Lebensqualität im Alter.

BLICK ÜBER DIE GELBE MAUER
Vom 10. Juli bis zum 6. September lädt das Blindeninstitut München zur Fotoausstellung „Blick über die gelbe Mauer: Das Blindeninstitut im Stadtviertel Neuhausen“ ein. Die Ausstellung, organisiert in Kooperation mit dem Kulturzentrum „Kultur im Trafo“, der Münchner Stadtbibliothek und der Volkshochschule Neuhausen, zeigt eindrucksvolle Porträts und Momentaufnahmen der Bewohnerinnen und Bewohner und gewährt Einblicke in den Alltag der Schülerinnen und Schüler, die im Blindeninstitut München und der dort ansässigen Maria-Ludwig-Ferdinand-Schule leben und lernen. Die Fotografin Doris Jauch-Keil, pädagogische Fachkraft am Blindeninstitut, hat die Kinder und Jugendlichen in den vergangenen Jahren immer wieder bei verschiedenen Anlässen porträtiert.
„Die Ausstellung ist ein Schritt dahin, unsere Sichtbarkeit im Stadtteil zu erhöhen und die Vernetzung mit Institutionen und Menschen in unserer Nachbarschaft zu stärken“, so Dorit Wiedemann, Institutsleitung am Blindeninstitut. „Viele fragen sich, was sich hinter den gelben Mauern gegenüber der Herz-Jesu-Kirche verbirgt – wir laden sie dazu ein, einen Blick dahinter zu werfen.“
Bereits seit vergangenem Herbst üben Schülerinnen und Schüler der Maria-Ludwig-Ferdinand-Schule das Musical „Kleiner Stock, ganz groß“, das sie zur Ausstellungseröffnung am 10. Juli um 10 Uhr aufführen werden. Um 19.30 Uhr folgt dann in der Volkshochschule Neuhausen der Vortrag „Die Geschichte des Blindeninstituts in Neuhausen“ von Geschichtswerkstätter Franz Schröther.



TEAM SOZIALRAUMARBEIT, EHRENAMT UND FREIZEIT ERHÄLT INKLUSIONSPREIS
„Ich lerne, die Welt mit anderen Augen zu sehen“ – so beschreibt ein Freizeithelfer seine wertvolle Arbeit im Blindeninstitut Würzburg. Er ist einer von insgesamt rund 100 Freizeithelfenden und 60 ehrenamtlich engagierten Menschen im Team Sozialraumarbeit, Ehrenamt und Freizeit, das im Rahmen des Unterfränkischen Inklusionspreises in der Kategorie „Wohnen“ ausgezeichnet wurde.
Das Team Sozialraumarbeit, Ehrenamt und Freizeit, das während der Corona-Zeit initiiert wurde und ein bis dato ehrenamtliches Engagement der Bewohnervertretung in die Arbeit des Instituts integriert hatte, zielt darauf ab, das Blindeninstitut und seine Klientinnen und Klienten mehr in den Sozialraum zu integrieren und die Freizeitgestaltung für die rund 600 behinderten Menschen zu stärken, die im Institut leben, lernen und arbeiten.
In seiner Angebotsvielfalt ist das Projekt sehr breit aufgestellt und geht individuell auf Klientenwünsche ein, mit Einzelbegleitungen, Gruppenangeboten kulturellen Veranstaltungen, Festen, Ausflügen, Begleitungen zu Gottesdiensten, Hol- und Bringdiensten oder Fahrdiensten. Im Detail bedeutet das unter anderem Basale Aktionsgeschichten für alle Sinne, Kinoabende mit Audiodeskription, Kreativtreffs, ein blindengerechtes Spielecafé oder die Möglichkeit, „auf einen Drink in die Stadt“ zu gehen.
Bezirkstagsvizepräsident Thomas Schiebel zeigte sich bei der Preisübergabe beeindruckt von dem freiwilligen Engagement. „Sie haben eine tolle Entwicklung für den Bereich Freizeit und Erholung verwirklicht und ermöglichen mit hohem Engagement Teilhabe für Menschen mit Handicap – hier ist das Preisgeld wirklich gut investiert.“
35 JAHRE DAHEIM IN REGENSBURG!
2025 markiert ein bedeutendes Jahr für das Blindeninstitut Regensburg: Wir feiern unser 35-jähriges Bestehen – und zugleich 20 Jahre am Standort An der Brunnstube!
Für Juli ist ein großer Festakt geplant, bei dem wir auf die Entwicklung der vergangenen Jahre zurückblicken. In diesem Zuge werden wir uns auch offiziell von unserem langjährigen Institutsleiter Stephan Hußlein verabschieden.
Ein besonderer Dank gilt allen, die durch ihre Unterstützung die Arbeit und Weiterentwicklung des Blindeninstituts ermöglicht haben.


EIN ERSTER SCHRITT ZUM TRAUMBERUF
Die letzten Schuljahre an der Bentheim-Schule in Schmalkalden in Thüringen sind aufregend. Denn genau dann stellt sich die Frage, wie es nach der Schule weitergeht. Heilpädagogischer Förderbereich, Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Werkstattfähigkeit, Unterstützte Beschäftigung oder Wohnerfahrung sammeln. Für jede Schülerin und jeden Schüler und ihre Familien gibt es individuelle Fragen. Die Aufgabe als Schule ist es, hier sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Eltern gut zu beraten und Kostenträger wie die Agentur für Arbeit mit einzubeziehen.
Der Unterricht in der Werkstufe, so heißt in Thüringen die Schulstufe der 10. bis 12. Klasse, bereitet die Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße auf die nachschulische Zeit vor. Es ist möglich, im Schulgarten zu helfen, gemeinsam zu werken oder in klassenübergreifenden Arbeitstrainingsgruppen und bei Praktika Erfahrung zu sammeln. Auf dem Stundenplan in den Klassen steht auch Hauswirtschaft.
Um Beschäftigungs-, Arbeits- und Berufserfahrungen zu sammeln, finden Praktika im Förderbereich des Blindeninstituts Thüringen statt oder in Heilpädagogischen Förderbereichen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung von kooperierenden Einrichtungen in der Region. Einige Schülerinnen und Schüler absolvieren Praktika in der echten Arbeitswelt. Um hierfür Partner zu finden, braucht es gute Gespräche im Vorfeld, aber wenn es dann gelingt, ist es für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung.
So wie für Lukas Fräbel. Er will Koch werden und hat hierfür ein Praktikum in der Gastronomie absolviert. Immer freitags stand er dabei in der Küche des Gasthauses „Höhnberg“ in Floh. Kraut hobeln, Salat waschen, Champignons putzen oder auch Ochsenbäckchen anbraten gehörten dabei zu seinen Aufgaben. Spülen und Abwaschen natürlich auch.
Für Familie Stengel, die Gastwirtsfamilie, war Lukas Fräbel nicht nur ein lernender Praktikant, sondern eine echte Hilfe. Denn der Freitag ist der Tag der Woche, an dem die meiste Arbeit in der Küche anfällt.
Sein Praktikum war für alle Beteiligten in mehrerlei Hinsicht ein Gewinn! Familie Stengel lernte nicht nur Lukas Fräbel näher kennen, sondern seine ganze Schulklasse. Alle wurden zu einem gemeinsamen Essen eingeladen und hatten ordentlich Spaß in der Gaststube.
Lukas Fröbel nimmt seine neuen Fertigkeiten mit in die Schule und setzt sie intensiv im Alltag ein. Und auch zu Hause ist er seitdem im Haushalt sehr aktiv.

NEUES DESIGN FÜR EINE STARKE MARKE
Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen: Unser Stiftungsmagazin erstrahlt in einem neuen Look! Wir haben unser Corporate Design überarbeitet, um als Blindeninstitutsstiftung noch einheitlicher und klarer erkennbar zu sein. Modern, reduziert und einprägsam – so wollen wir die Marke Blindeninstitut stärken. Dazu haben wir unser Logo überarbeitet, uns auf die Farben Blau und Orange sowie wenige schlichte Gestaltungselemente beschränkt. Das spiegelt sich auch auf den Seiten in diesem Magazin wider. Wir hoffen, Ihnen gefällt unser neues Design genauso gut wie uns!
Sagen Sie uns gerne Ihre Meinung dazu – am besten per E-Mail an stiftungskommunikation@blindeninstitut.de

(v.l.): Dominic Weufen, Johannes Spielmann und Daniel Boldt.
ABSCHIED UND NEUBEGINN – WECHSEL DER INSTITUTSLEITUNG
Im November 2024 gab es im Blindeninstitut Rückersdorf eine große personelle Veränderung, die mit einem Abschied, aber auch mit einem Neubeginn verbunden war. Nach knapp drei Jahren verabschiedete sich Daniel Boldt als Institutsleiter aus der Einrichtung auf dem Dachsberg, die er 2022 von seiner Vorgängerin, Mechthild Gahbler, offiziell übernommen hatte. Verbunden war diese Entscheidung mit seinem Wechsel in die Blindeninstitutsstiftung in Würzburg, in der er nun die Abteilung Controlling als neuer Mitarbeitender bereichert.
Zeitgleich begann für Dominic Weufen seine Funktion als neuer Institutsleiter in Rückersdorf. Hierzu wurde er offiziell von Johannes Spielmann aus dem Vorstand der Blindeninstitutsstiftung den zahlreichen Mitarbeitenden und Klientinnen und Klienten vorgestellt. Weufen freute sich über die herzliche Begrüßung, auf seine zukünftigen Aufgabenfelder und die produktive Zusammenarbeit mit den knapp 300 Kolleginnen und Kollegen. Gleichzeitig wünschte er auch seinem Vorgänger Daniel Boldt alles Gute in dessen neuer Funktion im Stiftungssitz Würzburg.
Der Abschied aus Rückersdorf sei Daniel Boldt sehr schwergefallen, da er mit seiner dortigen Zeit viele schöne Momente, Erfahrungen und Begegnungen verbinde. Allerdings freue er sich bereits sehr auf die Einladung zum Maifest, zu dem er gerne wieder aus Würzburg anreisen werde. Umrahmt wurde diese Abschieds- und Begrüßungsfeier durch die musikalischen Beiträge der hauseigenen Musikgruppe STUDIO D und durch persönliche Grußworte mehrerer Mitarbeitender, die sowohl Daniel Boldt als auch Dominic Weufen einen guten Neubeginn in ihren zukünftigen Arbeitsbereichen wünschten.

EINE SCHULBIBLIOTHEK ZUM HÖREN
Immer wieder lässt sich die Schule am Dachsberg des Blindeninstituts Rückersdorf besondere und neue Projekte einfallen, die die Schülerinnen und Schüler auf unterschiedlichste Weise fördern und zur Eigeninitiative anregen. 2024 wurde die Idee einer eigenen Schulbibliothek ins Leben gerufen, die vor allem den auditiven Wahrnehmungssinn anregen soll.
Unter dem Motto „Eine Toniefigur für jedes Kind“ gingen die Mitarbeitenden der Schule in die Konzeptionsphase und planten eine Abfrage unter den Kindern und Jugendlichen, welche dieser Hörspielfiguren sie am liebsten für eine Schulbibliothek im Medienbestand hätten. Schnell wurde klar, dass eine große Anzahl der kostspieligen und haptisch einladenden Figuren angeschafft werden musste. Immerhin besuchen knapp 150 Schülerinnen und Schüler die Schule am Dachsberg, was wiederum einen umfangreichen Bestand an Toniefiguren erforderte. Man entschied sich dafür, eigens für dieses Projekt, Spenden zu sammeln, um den Kindern und Jugendlichen eine große Auswahl an Tonies zur eigenständigen Ausleihe anbieten zu können.
Dieses von den Kindern mitbestimmte Förderprojekt wurde erstmals über die sparkasseneigene Crowdfunding-Plattform „WirWunder“ in Kooperation mit betterplace.org beworben. Dabei wurde nicht nur auf den Aufbau der geplanten Bibliothek aufmerksam gemacht, sondern auch auf den damit verbundenen pädagogischen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler mit Blindheit, Seh- und Mehrfachbehinderungen, die die Schule am Dachsberg besuchen. Trotz eines anfänglich schleppenden Eingangs an Spenden nahmen diese mit der Zeit an Fahrt auf, was unter anderem auch einer aktiven Kampagnenbewerbung durch den Elternbeirat der Schule am Dachsberg zu verdanken ist. Letztendlich kamen mehr als 3.300 Euro an Spendeneinnahmen zusammen, die sich sowohl aus mehreren kleinen und größeren als auch aus zusätzlichen Förderungen durch die Sparkasse Nürnberg zusammensetzten. Ein umfangreicher Erstbestand für das Projekt „Schulbibliothek“ kann somit angeschafft werden.



NEUE ENTWICKLUNGEN IN DER FRÜHFÖRDERUNG SEHEN
In der Frühförderung Sehen gibt es seit Beginn 2025 eine bedeutende Änderung für die Frühförderstellen in Regensburg und Kulmbach: Das Bildungszentrum für Sehbehinderte und Blinde (BBS) in Nürnberg, das über drei Jahrzehnte gemeinsam mit der Frühförderung Sehen der Blindeninstitutsstiftung Kinder mit Sehbehinderung und Blindheit unterstützt hat, hat zum 1. Januar sein Frühförderangebot für Familien außerhalb des Nürnberger Einzugsgebiets eingestellt. Bisher war das BBS vor allem für Kinder mit Sehbehinderung oder Blindheit ohne zusätzliche Entwicklungsauffälligkeiten zuständig.
So konnten in der Frühförderung des Blindeninstituts Regensburg 67 Frühförder-Kinder zum Januar aufgenommen werden. Aufgrund des Zuwachses an Kindern ist das Team der Frühförderung auf nun 29 Mitarbeiterinnen gewachsen. Diese Entwicklung stellte das Team Ende des Jahres 2024 vor eine Herausforderung: Durch den erhöhten Platzbedarf waren die bisherigen Räumlichkeiten nicht mehr ausreichend. Im Prüfeninger Schlosspark in direkter Nähe zum Blindeninstitut Regensburg konnten im November sodann neue Räumlichkeiten angemietet und bezogen werden. Dies ermöglicht eine Fortführung und Ausweitung der Arbeit der Frühförderung am Standort Regensburg.
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