BLICK VON DER FÜHRUNGSETAGE AUF DAS UNTERNEHMEN
UDO RÜGAMER
Betriebsleiter
RALF SCHIFFMANN
Geschäftsführer Schwerpunkt Vertrieb
FLORIAN POSER
Kaufmännischer Leiter


Die Familie spielt eine zentrale Rolle, sie ist das Herz der Firma.
Ralf Schiffmann
Herr Schiffmann, welches Alleinstellungsmerkmal besitzt Göpfert? Ralf Schiffmann: Diese Frage lässt sich nicht mit einem Satz beantworten. Denn Göpfert hat ganz viele solcher Merkmale. Wir sind geprägt vom Familiengedanken und haben uns in den letzten 75 Jahren zu einem großen und erfolgreichen Familienkonzern entwickelt. Dazu gehört ein starker Zusammenhalt, nicht nur in der Familie, sondern auch zwischen den Firmenteilen und Abteilungen. Bei uns herrscht eine offene Kommunikationskultur, wir setzen auf kurze Wege, treffen schnell Entscheidungen – all das zeichnet uns aus. In welchen Bereichen hat Göpfert die Nase vorn? Ralf Schiffmann: In den Bereichen Rotationsstanzen und High-Graphics-Flexo-Druck – und wir sind gerade im Begriff, eine neue führende Rolle einzunehmen im Bereich Flachbettstanzen. Herr Rügamer, wie wichtig ist der einzelne Mitarbeiter für den Erfolg des Betriebs? Udo Rügamer: Jeder Mitarbeiter ist ein Zahnrad im Getriebe. Jeder trägt dazu bei, dass unser Getriebe reibungslos läuft. Dadurch, dass ich Personen einstelle, weiß ich, dass es vielen hier bei uns gefällt und dass sie lange bleiben, was man auch an den niedrigen Fluktuationszahlen erkennen kann. Das ist auch gut so, denn wir benötigen die Unterstützung jedes Mitarbeiters.
Was muss man denn draufhaben, um bei Göpfert zu arbeiten? Udo Rügamer: Das kommt darauf an, wo man eingesetzt wird. Grundlegend gilt: Man muss motiviert sein, man muss den Unternehmensgeist mittragen und man muss Lust am Erfolg haben. Dann passt man zu uns.
Herr Poser, was fasziniert Sie am meisten beim Blick auf die Unternehmensgeschichte? Florian Poser: Das Unternehmen kenne ich seit 25 Jahren. Vor allem die letzten 15 Jahre fand ich beeindruckend im Hinblick auf die Vielzahl an Investitionen, die im Unternehmen getätigt wurden. Also Erneuerungen, aber auch Erweiterungen wie zum Beispiel die Gründung der Göpfert Prefeeder oder der Göpfert Machinery USA sowie die Übernahme der schwedischen Firma Corrpal. Ich denke auch an die zweimalige Auszeichnung bei „Bayerns Best 50“, die zeigt, dass unsere Arbeit und Leistung auch außerhalb des Unternehmens anerkannt wird. Herr Schiffmann, wie wichtig ist die Familie Göpfert für den Erfolg des Unternehmens? Ralf Schiffmann: Die Familie spielt eine zentrale Rolle, sie ist das Herz der Firma. Alle Familienmitglieder sind im Unternehmen tätig. Insofern fußt das Unternehmen auf der Familie, sie spielt eine enorm große Rolle, in allen Abteilungen.
Herr Rügamer, wie löst man bei Göpfert Probleme? Udo Rügamer: Schnell und effizient. Bei uns werden Probleme, vor allem, wenn sie den Kunden betreffen, an die oberste Stelle gesetzt. Wir lassen alles stehen und liegen, halten unsere Maschinen an, um das Kundenproblem zu lösen, damit seine Maschinen wieder laufen. Dieser Ansatz stammt von der Familie, vor allem aus der Denkweise von Karl Franz Göpfert. Dieses Prinzip halten wir bis zum heutigen Tage hoch. Herr Poser, auf welche Veränderungen muss sich die Firma in Zukunft einstellen? Florian Poser: Ein großes Thema ist der Fachkräftemangel, der uns betrifft. Man muss stetig mehr dafür tun, gute Mitarbeiter in den Betrieb zu holen. Wir müssen uns attraktiv machen, müssen uns einiges einfallen lassen. Grund für diese Veränderung ist sicherlich auch die heutige Einstellung zur Arbeit. Darauf müssen wir reagieren, aber ich weiß, dass wir hier bereits gut gewappnet sind.
Ralf Schiffmann: Zu dem Thema Attraktivität möchte ich ergänzen, dass eine grundlegende Veränderung nicht stattfinden muss. Wenn Sie einen Blick in unsere Büros oder die Produktions- und Montagehallen werfen, dann werden Sie überall moderne Technologien und Ausstattungen in einem sauberen und angenehmen Arbeitsumfeld sehen, in dem man sich gerne aufhält. Denn die meiste Zeit unseres Lebens verbringen wir auf der Arbeit, und daher muss man sich dort auch wohlfühlen. Dieses Arbeitsklima zum Wohlfühlen zu schaffen, ist unsere Aufgabe für die Zukunft.

Man muss Lust am Erfolg haben. Dann passt man zu uns.
Udo Rügamer
„Göpfert ist immer für Überraschungen gut“: Ein Signum des Unternehmens ist die Innovationskultur mit dem Fokus auf das Optimum. So bringt Göpfert die Branche immer wieder weiter nach vorne.
„Göpfert ist immer für Überraschungen gut“: Ein Signum des Unternehmens ist die Innovationskultur mit dem Fokus auf das Optimum. So bringt Göpfert die Branche immer wieder weiter nach vorne.
Wird es auch Veränderungen beim Werkstoff Wellpappe geben? Oder ist er ausentwickelt? Ralf Schiffmann: Die Wellpappe gibt es seit vielen Jahrzehnten. Die Weiterentwicklung dieses Werkstoffes erfolgt mittlerweile in sehr überschaubaren Schritten, denn die Bestandteile der Wellpappe ändern sich zunächst nicht. Und das ist auch gut so, denn Wellpappe hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Materialien: Sie wird in der Regel nur ein einziges Mal verwendet, zum Beispiel in Form eines Transportpakets oder einer Schutzschachtel, ehe sie recycelt und wieder neu verwendet wird. Das macht den Werkstoff so beständig und nachhaltig. Ist bei den Maschinen zur Verarbeitung von Wellpappe ein Ende der Entwicklung erreicht? Udo Rügamer: Die Entwicklung kennt kein Ende, sie geht immer weiter. Egal, ob das unsere Maschinen sind oder Maschinen, die wir für unsere Zwecke benötigen und kaufen. Wir haben in den letzten Jahren sehr viel investiert in neue Fertigungsmaschinen. Wir sehen, wie Maschinen immer schneller, genauer werden. Ein Ende ihrer Entwicklung ist nicht in Sicht. Was fasziniert Sie am Werkstoff Wellpappe, Herr Poser? Florian Poser: Einerseits ihre Nachhaltigkeit. Das ist in der heutigen Zeit ein Aspekt, der immer wichtiger wird. Andererseits ihre Einsatzfähigkeit. Man kann so gut wie alles daraus machen: Verpackungen, Möbel, Paletten – die Einsatzmöglichkeiten sind quasi unendlich. Dieses Potenzial begeistert mich. Auf welche Überraschungen aus dem Hause Göpfert dürfen sich Kunden in Zukunft freuen? Ralf Schiffmann: (lacht) Göpfert ist immer für Überraschungen gut. Ich darf aber jetzt nicht aus dem Nähkästchen plaudern. Was ich aber sagen kann: Wir als Firma Göpfert bleiben am Ball, am Nerv der Zeit. Wir erkennen die Bedürfnisse des Markts und setzen sie entsprechend um – idealerweise so, dass wir den anderen Wettbewerbern immer einen Schritt voraus sind. Das war unsere große Aufgabe in den vergangenen Jahrzehnten und das wird in den kommenden Jahrzehnten auch so bleiben.
Warum blicken Sie optimistisch in Richtung Zukunft des Unternehmens? Ralf Schiffmann: Aus ganz vielen Gründen. Zum einen die Familie. Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Betrieb fortzuführen, von Generation zu Generation. Im Moment arbeiten drei Generationen im Unternehmen und ich bin mir sicher, die nachfolgenden Generationen werden ganz im Sinne der vorhergehenden handeln und arbeiten. Das ist eine sichergestellte Grundvoraussetzung. Zum Zweiten: Wenn man sieht, wie die Firma investiert hat, in neue Maschinen, in neue Gebäude, in Technologien, in Forschung und Entwicklung, dann ist klar: Der Fokus liegt auf der Zukunft. Mit unseren Produkten sind wir gut aufgestellt, wir sind wettbewerbsfähig, bei vielen Produkten sind wir sogar Marktführer. Von daher habe ich überhaupt keine Sorgen, was die Zukunft betrifft.
Udo Rügamer: Dem habe ich wenig hinzuzufügen. Ich bin jetzt 42 Jahre im Unternehmen tätig und was mich im Hinblick auf Ihre Frage bestärkt, sind die Kunden, die auch nach Jahrzehnten immer wieder zu uns kommen. Wenn sie nicht kommen würden, hätten wir ein schlechtes Produkt. Die Tatsache, dass wir langjährige Kunden haben, die immer wieder bei uns einkaufen, spricht für uns. Das ist natürlich auch ein Ansporn für uns, das Unternehmen weiter hochzuhalten und in die Zukunft zu führen.
Florian Poser: Nicht zuletzt fällt mein Blick auf die Wellpappe an sich. Es wird heutzutage so gut wie alles verschickt, wobei die Ware geschützt werden muss. Hierfür ist Wellpappe ideal geeignet. Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage weiter auf einem hohen Niveau bleiben oder vielleicht sogar noch steigen wird – und der Markt uns damit vor neue Herausforderungen stellt, für die wir dann zusammen mit dem Kunden neue Lösungen und Maschinen entwickeln. Auch in Zukunft werden Göpfert-Maschinen in aller Welt laufen.

Auch in Zukunft werden Göpfert-Maschinen in aller Welt laufen.
Florian Poser
Zu den Interviewpartnern:
Ralf Schiffmann, Geschäftsführer für den Bereich Vertrieb Er trat 1989 ins Unternehmen ein, wo er als Diplomingenieur zunächst im Technischen Büro arbeitete. Nach einem Jahr wechselte er in den Vertrieb und stieg innerhalb weniger Jahre bis zum Leiter dieser Abteilung auf. Seit 2018 ist er Geschäftsführer mit dem Schwerpunkt Kundenmanagement und Vertrieb.
Udo Rügamer, Betriebsleiter Er trat 1982 ins Unternehmen ein, wo er als Fertigungsmeister die Leitung der Fertigungsabteilung übernahm. Nach einigen Jahren wurden ihm zudem das Lager, die Montage und der Fuhrpark unterstellt. Später wurde er zum Betriebsleiter für das gesamte Unternehmen ernannt.
Florian Poser, Kaufmännischer Leiter und Prokurist sowie Geschäftsführer der Göpfert Prefeeder GmbH Er trat 2006 ins Unternehmen ein, wo er als Bürokaufmann-Azubi seine Karriere begann und in der Finanzabteilung unterkam. Er nahm in der Folge ein vierjähriges Studium auf und arbeitete in dieser Zeit als Minijobber bei Göpfert, ehe er nach seinem Studienabschluss wieder vollzeitig einstieg. 2015 wurde er Geschäftsführer der Göpfert Prefeeder GmbH, seit 2020 hat er als Kaufmännischer Leiter Prokura für die Göpfert Maschinen GmbH.