INTERVIEW

DREI GENERA­TIONEN DER FAMILIE GÖPFERT GEWÄHREN EINBLICKE

Karl F. und Siglinde Göpfert Esther Göpfert André Göpfert Marie-Luise Göpfert und Florian Göpfert

ESTHER GÖPFERT

Geschäftsführende Gesellschafterin

Frau Göpfert, welche Aufgabe haben Sie im Unternehmen? Esther Göpfert: Ich bin verantwortlich für Finanzen, Personal, Kosten und Prozessoptimierung und Anlaufstelle für viele Mitarbeiter. Wenn Sie auf die Unternehmensgeschichte blicken: Welches Gefühl überkommt Sie dabei? Stolz. Auf das, was meine Eltern geleistet haben. Wir haben die Möglichkeit, dieses Erbe fortzuführen. Nach welchen Werten handeln Sie? Mir wurden von meinen Eltern viele Werte mitgegeben, wie Freundschaft, Zufriedenheit, Ehrlichkeit. Diese Werte versuche ich, im Unternehmen vorzuleben und weiterzugeben. Sind diese Werte auch eines der Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens? Das kann man schon sagen. Unser Erfolg und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zeugen davon, dass wir uns mit unseren Werten auf dem richtigen Weg befinden. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Großvater Albin Göpfert? Albin Göpfert war immer freundlich und ein sehr liebenswerter Mensch. Sie arbeiten viele Jahre im Unternehmen. An welche Ereignisse erinnern Sie sich gerne zurück? An die Messen in Paris zum Beispiel, an meine Anfangszeit im Unternehmen. Und vor allem an die vielen Begegnungen mit den Menschen, die hier im Unternehmen tätig sind. An die vielen Innovationen und Fortschritte im Unternehmen. Was fasziniert Sie an der Unternehmensbranche? Da ist zunächst einmal der Werkstoff Wellpappe. Er ist vielseitig, recyclingfähig und fast überall im Alltag einsatzfähig. Unsere Maschinen, auf denen wir diese Wellpappe verarbeiten, sind sehr langlebig und robust. Diese Qualitäten beruhen auf unserer Innovationskraft. Nicht ohne Grund sind unsere Produkte überall auf der Welt zu finden. Ihr Unternehmen weist eine geringe Mitarbeiterfluktuation auf. Wie erklären Sie sich das? Wir nehmen auf jeden einzelnen Menschen Rücksicht, weil jeder Mitarbeiter wichtig ist für einen reibungslosen Betrieb. Und das wird entsprechend wertgeschätzt, so dass wir nur wenig Wechsel im Personal haben. Unser Betriebsklima wird vom Management gesteuert, und auf seine positive Bilanz bin ich sehr stolz.

Unser Erfolg und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zeugen davon, dass wir uns mit unseren Werten auf dem richtigen Weg befinden.

Esther Göpfert

„Jeder Mitarbeiter ist wichtig für einen reibungslosen Betrieb“: Esther Göpferts Aufmerksamkeit gilt den Beschäftigten, um das volle Potenzial des Unternehmens auszuschöpfen.

„Jeder Mitarbeiter ist wichtig für einen reibungslosen Betrieb“: Esther Göpferts Aufmerksamkeit gilt den Beschäftigten, um das volle Potenzial des Unternehmens auszuschöpfen.

Über 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind in Familienhand. Warum ist das so? Die meisten dieser Unternehmen sind in der Nachkriegszeit gegründet worden. Sie waren der Motor der deutschen Wirtschaft und diese Stellung haben sie sich bis heute bewahrt. Familienunternehmen sind deshalb so erfolgreich, weil sie kurze und schnelle Entscheidungswege haben. Hinter alldem stehen Menschen, die mehr erreichen wollten. Unsere Ingenieurstradition und das Ausbildungssystem waren und sind einzigartig in der Welt, genauso wie unser Drang nach Perfektion und Erfolg. Diese Vision hing immer auch von Einzelpersonen wie dem unerschöpflichen Geist meines Vaters ab. Inhaber arbeiten in der Regel aktiv mit und überblicken alle Abläufe in ihrem Unternehmen. Man muss die Produkte und das Unternehmen kennen und sich mit diesen identifizieren. Wie wichtig ist die Digitalisierung? Sehr wichtig, vor allem innerbetrieblich. Aufgrund des Personalmangels, den wir haben, wird das Thema verstärkt forciert. Es ist noch Potenzial da, uns hier weiterzuentwickeln. Der personelle Wandel stellt uns noch vor so manche Herausforderung. Hierfür benötigen wir neue digitale Lösungen, die erarbeitet werden müssen. Spielt auch Nachhaltigkeit eine Rolle im Unternehmen? Wir versuchen, so nachhaltig wie möglich zu sein. Wir betreiben eine ein Megawatt starke Hackschnitzelheizung. Wärmepumpen und fossile Brennstoffe gehören schon fast komplett der Vergangenheit an. Außerdem produzieren wir mit unserer über zwei Megawatt starken Photovoltaikanlage auf unseren Hallendächern rund die Hälfte unseres jährlichen Strombedarfs selbst und nutzen weiterhin einen Batteriespeicher mit 1,5 Megawattstunden. Wir achten ebenso darauf, Lieferanten mit möglichst kurzer Anreise zu wählen. Ich denke, das spricht für sich. Mit Marie-Luise und Florian Göpfert steht nun die vierte Generation in den Startlöchern. Welchen Ratschlag möchten Sie ihnen am liebsten mitgeben? Dass sie das Unternehmen so weiterführen mögen, wie wir das tun, also mit dem Ethos, den wir unseren Kindern vorleben.

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