Innovative Therapien bei Herzrhythmus­störungen

Präzisere Ablationsverfahren bei Vorhofflimmern und moderne Herzschritt­machertechnik verbessern die Behandlung vieler Patientinnen und Patienten.

AI-generiertes Bild eines künstlich wirkenden Herzens, rosa, glänzend, vor hellblauem Grund mit stilisierter, unregelmäßig angedeuteter EKG-Linie
Porträt Prof. Thomas Fischer

Prof. Dr. Thomas Fischer

Leiter der Interventionellen Elektrophysiologie

Porträt Prof. Peter Nordbeck

PD Dr. Peter Nordbeck

Leitender Oberarzt der Kardiologie

Wenn das Herz aus dem Takt gerät, leidet nicht nur das Wohlbefinden, sondern oft auch die Gesundheit. Am Universitäts­klinikum Würzburg (UKW) kommen nun zwei neue Hightech-Verfahren zum Einsatz: eine präzise Behandlung von Vorhof­flimmern und moderne Herzschrittmacher, die den natürlichen Rhythmus des Herzens wiederherstellen.

Pulsed Field Ablation: erstmals 3D-navigiert

Die Pulsed Field Ablation, kurz PFA, ist eine neue Methode, mit der sich Vorhof­flimmern noch schonender behandeln lässt: Mittels gepulster elektrischer Felder wird krankhaftes Herzmuskel­gewebe im Bereich der Vorhöfe gezielt verödet. Der große Vorteil: Die neue Art der Verödung wirkt sehr spezifisch auf Herzmuskelzellen und schont dadurch umliegende Strukturen wie die Speise­röhre oder Nerven besser als herkömm­liche Methoden, die mit Hitze oder Kälte arbeiten (wir berichteten).

Wenn das Herz aus dem Takt gerät, leidet nicht nur das Wohlbefinden, sondern oft auch die Gesundheit. Am Universitäts­klinikum Würzburg (UKW) kommen nun zwei neue Hightech-Verfahren zum Einsatz: eine präzise Behandlung von Vorhof­flimmern und moderne Herzschrittmacher, die den natürlichen Rhythmus des Herzens wiederherstellen.

Pulsed Field Ablation: erstmals 3D-navigiert

Die Pulsed Field Ablation, kurz PFA, ist eine neue Methode, mit der sich Vorhof­flimmern noch schonender behandeln lässt: Mittels gepulster elektrischer Felder wird krankhaftes Herzmuskel­gewebe im Bereich der Vorhöfe gezielt verödet. Der große Vorteil: Die neue Art der Verödung wirkt sehr spezifisch auf Herzmuskelzellen und schont dadurch umliegende Strukturen wie die Speise­röhre oder Nerven besser als herkömm­liche Methoden, die mit Hitze oder Kälte arbeiten (wir berichteten).

Porträt Dr. Jonas Herting

Dr. Jonas Herting,

Kardiologe im Herzrhythmus-Team

Bislang wurde der Eingriff mittels Rönt­gendurchleuchtung gesteuert. Durch die Integration in ein modernes 3D-Navi­ga­tionssystem wurde die Methode nun weiter verbessert: Ärztinnen und Ärzte können nun während des Eingriffs in Echtzeit eine „virtuelle 3D-Landkarte“ des Herzens erstellen, in der sie den Ablations­katheter besonders zielgenau an die Orte führen, an denen die Behandlung notwendig ist. „Mit der 3D-Navigation können wir die Behandlung noch besser an individuelle anato­mi­sche Gegebenheiten anpassen“, erklärt Prof. Dr. Thomas Fischer, Leiter der Interventionellen Elektrophysiologie am UKW. „Das steigert die Wirksamkeit der Behandlung, verkürzt gleichzeitig Eingriffs- und Röntgenzeiten und erhöht die Sicherheit für die Patientinnen und Patienten.“

Das UKW ist aktuell das einzige Zentrum in der Region, das diese Kombination der neuesten Technologien anbieten kann. Auch Zweiteingriffe bei Wieder­auf­treten von Vorhofflimmern können nun mittels PFA-Technologie durchge­führt werden.

Porträt Dr. Moritz Huttelmaier

Dr. Moritz Huttelmaier,

Kardiologe im Herzrhythmus-Team

Nahe am natürlichen Herzschlag

Nicht für alle Herzrhythmusstörungen ist eine Katheterablation die richtige Behandlungsoption. Wenn das Herz zu langsam schlägt, kommen Herzschritt­macher zum Einsatz – kleine Geräte, die mithilfe elektrischer Impulse den Herz­rhythmus wieder stabilisieren.

Damit das Herz elektrisch stimuliert werden kann, wird eine Sonde im Herz­muskel verankert. Bisher erfolgte diese Implantation meist unter Röntgen­kon­trolle – abseits des natürlichen Erregungsleitungssystems des Herzens. Diese Methode ist effektiv und lebens­rettend, kann jedoch langfristig Nach­teile mit sich bringen, wenn das Herz über­wiegend durch den Schritt­macher stimuliert werden muss: Durch die unnatürliche Erregung der Herzkam­mern kann deren Kontraktion aus dem Takt geraten und sich eine Herz­schwäche entwickeln.

Die Lösung bietet eine neue Techno­logie: Conduction System Pacing (CSP) – auch bekannt als Stimulation des Erregungsleitungssystems. Dabei wird die Schrittmacherelektrode gezielt an den natürlichen Reizleitungsstrukturen des Herzens in der Scheidewand zwischen rechter und linker Herzkam­mer platziert. Von dort verteilt sich der elektrische Impuls, wie im gesunden Herzen, gleichmäßig und schnell auf beide Kammern. Das Ergebnis: Die natürliche Kontraktion bleibt weit­gehend erhalten – das Herz schlägt synchron und leistungsfähig.

Nahe am natürlichen Herzschlag

Nicht für alle Herzrhythmusstörungen ist eine Katheterablation die richtige Behandlungsoption. Wenn das Herz zu langsam schlägt, kommen Herzschritt­macher zum Einsatz – kleine Geräte, die mithilfe elektrischer Impulse den Herz­rhythmus wieder stabilisieren.

Damit das Herz elektrisch stimuliert werden kann, wird eine Sonde im Herz­muskel verankert. Bisher erfolgte diese Implantation meist unter Röntgen­kon­trolle – abseits des natürlichen Erregungsleitungssystems des Herzens. Diese Methode ist effektiv und lebens­rettend, kann jedoch langfristig Nach­teile mit sich bringen, wenn das Herz über­wiegend durch den Schritt­macher stimuliert werden muss: Durch die unnatürliche Erregung der Herzkam­mern kann deren Kontraktion aus dem Takt geraten und sich eine Herz­schwäche entwickeln.

Die Lösung bietet eine neue Techno­logie: Conduction System Pacing (CSP) – auch bekannt als Stimulation des Erregungsleitungssystems. Dabei wird die Schrittmacherelektrode gezielt an den natürlichen Reizleitungsstrukturen des Herzens in der Scheidewand zwischen rechter und linker Herzkam­mer platziert. Von dort verteilt sich der elektrische Impuls, wie im gesunden Herzen, gleichmäßig und schnell auf beide Kammern. Das Ergebnis: Die natürliche Kontraktion bleibt weit­gehend erhalten – das Herz schlägt synchron und leistungsfähig.

Zwei Ärzte in OP-Kleidung und mit Mundschutz, einer von ihnen hält ein Instrument mit blütenförmigem Aufsatz in der Hand

Spezialkatheter zur 3D-Navigation im Einsatz.

Screenshot einer PFA-Anwendung mit grauen und roten Bereichen sowie der bunten Darstellung einer blütenförmigen Sonde

3D-Landkarte des linken Vorhofs.

Zwei Ärzte in OP-Kleidung und mit Mundschutz, einer von ihnen hält ein Instrument mit blütenförmigem Aufsatz in der Hand

Spezialkatheter zur 3D-Navigation im Einsatz.

Screenshot einer PFA-Anwendung mit grauen und roten Bereichen sowie der bunten Darstellung einer blütenförmigen Sonde

3D-Landkarte des linken Vorhofs.

Geringeres Risiko einer Herzschwäche

„Mit Conduction System Pacing kann es gelingen, eine nahezu natürliche Kontraktion des Herzens wiederherzu­stel­len“, erklären Dr. Jonas Herting und Dr. Moritz Huttelmaier, Kardiologen im Herzrhythmus-Team. Der Eingriff erfordert höchste Präzision: Die Platzierung der Sonde im Erregungs­leitungssystem ist technisch anspruchs­voller als bei her­kömmlichen Systemen. Am Universitätsklinikum Würzburg werden dafür modernste Werkzeuge und elektro­physio­logische Messmetho­den eingesetzt, um die optimale Posi­tion exakt zu bestimmen. Das erfahrene Team hat bereits zahlreiche Eingriffe erfolgreich durchgeführt.

Besonders Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens profitieren von der neuen Technik. Auch bei bestehenden Schritt­machersystemen kann eine Umstellung auf das Conduction System Pacing sinnvoll sein, wenn sich die Herzleistung verschlechtert. „Gerade in der Versorg­ung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz – einem Schwerpunkt unserer Klinik – ergänzt die neue Technik unser Behandlungsspektrum ideal um einen wichtigen weiteren Bau­stein“, resümiert PD Dr. Peter Nordbeck, Leitender Oberarzt der Kardiologie.

Weitere Informationen sowie Ansprechpersonen finden Sie hier

Geringeres Risiko einer Herzschwäche

„Mit Conduction System Pacing kann es gelingen, eine nahezu natürliche Kontraktion des Herzens wiederherzu­stel­len“, erklären Dr. Jonas Herting und Dr. Moritz Huttelmaier, Kardiologen im Herzrhythmus-Team. Der Eingriff erfordert höchste Präzision: Die Platzierung der Sonde im Erregungs­leitungssystem ist technisch anspruchs­voller als bei her­kömmlichen Systemen. Am Universitätsklinikum Würzburg werden dafür modernste Werkzeuge und elektro­physio­logische Messmetho­den eingesetzt, um die optimale Posi­tion exakt zu bestimmen. Das erfahrene Team hat bereits zahlreiche Eingriffe erfolgreich durchgeführt.

Besonders Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens profitieren von der neuen Technik. Auch bei bestehenden Schritt­machersystemen kann eine Umstellung auf das Conduction System Pacing sinnvoll sein, wenn sich die Herzleistung verschlechtert. „Gerade in der Versorg­ung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz – einem Schwerpunkt unserer Klinik – ergänzt die neue Technik unser Behandlungsspektrum ideal um einen wichtigen weiteren Bau­stein“, resümiert PD Dr. Peter Nordbeck, Leitender Oberarzt der Kardiologie.

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