Familiale Pflege nach stationärem Aufenthalt im UKW
Fachkräfte des Uniklinikums begleiten, beraten und schulen Angehörige von Patientinnen und Patienten im Rahmen der häuslichen Pflege nach einem Krankenhausaufenthalt.


Marcus Huppertz,
Pflegedirektor

Doris Eyrich,
Leiterin Abteilung Sozialdienst und Pflegeberatung
Für eine Familie kann es eine herausfordernde Situation sein, wenn ein Angehöriger nach einem Klinikaufenthalt nach Hause kommt und noch Pflege benötigt. Häufig sind Patientinnen und Patienten aufgrund der kurzen Verweildauer noch stark hilfebedürftig und ihre Familie unsicher, wie sie sich darauf vorbereiten soll. Mit der Familialen Pflege ist das Uniklinikum bayernweiter Vorreiter und bietet Angehörigen Unterstützung an, um den Pflegealltag selbstständig zu bewältigen „Die Pflege eines nahen Angehörigen ist sehr speziell für alle Beteiligten, da ein Intimbereich überschritten wird und die eigene, freie Planung des Alltags gestört wird“, sagt Marcus Huppertz, Pflegedirektor am Würzburger Uniklinikum (UKW).
Praktische Unterstützung zur Selbsthilfe
Im Rahmen des Entlassmanagements wird die Nachversorgung mit den Angehörigen ausführlich besprochen und mit Einverständnis der Patientinnen und Patienten werden bei Bedarf die Pflegetrainerinnen und -trainer der Familialen Pflege einbezogen. Diese besprechen in einem ersten Termin mit den Angehörigen die häusliche Situation, erheben den Schulungsbedarf und planen die erforderlichen Trainings in der Klinik und zu Hause. „Da geht es um Körperpflege, Mobilisation, um den Umgang mit Inkontinenz oder Blasenkathetern, um die Ernährung, das Anlegen von Verbänden oder den Umgang mit Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz“, sagt Doris Eyrich, Leiterin der Abteilung Sozialdienst und Pflegeberatung. Die Pflegetrainerinnen und -trainer – alles Pflegefachkräfte mit mindestens zehn Jahren praktischer Berufserfahrung – geben darüber hinaus Tipps zur Vorbereitung auf die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst oder helfen, den passenden Kontakt zu Beratungsstellen, Pflegediensten oder palliativen Hilfsangeboten zu finden.
Eine Trainingseinheit dauert etwa 45 Minuten und die Anzahl der Einheiten richtet sich nach dem Bedarf der pflegenden Angehörigen.
Die Familiale Pflege ist ein kostenfreies Angebot, unterstützt durch die AOK Bayern, und kann von allen gesetzlich oder privat versicherten Patientinnen und Patienten genutzt werden. Sie versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe und soll nicht den Pflegedienst ersetzen. Wer sich für Trainingseinheiten des Uniklinikums interessiert, wendet sich an die Mitarbeitenden der Familialen Pflege per E-Mail unter pflegetraining@ukw.de – diese melden sich bei den Angehörigen zurück.