Der Umwelt zuliebe
Seit 20 Jahren nachhaltiges Krankenhausumweltmanagement in der Main-Klinik
Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind in aller Munde. Beschäftigt sich die Main-Klinik in Ochsenfurt auch damit? Sehr wohl! Und zwar seit 20 Jahren! In diesem kommunalen Krankenhaus mit 140 Betten, jährlich etwa 6.800 stationären Patienten, etwa 15.000 ambulanten Patientenkontakten und circa 400 Mitarbeitern? Christian Schell, Geschäftsführer und Verwaltungsleiter, kennt das Haus seit langem. Er untermauert mit Zahlen und Fakten, dass „wir in Sachen Sparen bzw. umweltfreundliches Erzeugen von Energie, Vermindern von Kohlendioxidemissionen und Ressourceneinsatz viel erreicht haben.“
Selbstverständlich geht der Erfolg nicht zulasten von Patienten oder Personal. „Wir sparen nicht an Licht, sondern bauen auf stromsparende Beleuchtung. Und die Räume werden weiterhin bedarfsgerecht beheizt.“ Die positive Entwicklung basiert insbesondere auf zukunftsweisenden Entscheidungen. Eine war der Wechsel zu Ökostrom. Laut Umweltbilanz der Main-Klinik sank dadurch die Kohlendioxidemission gegenüber den Vorjahren um über 50 Prozent und erreichte 2012 mit knapp 705 Tonnen den bis dato niedrigsten Wert. Auch der Schwefeldioxid- und Stickoxidausstoß konnte, verglichen mit dem Jahr 2000, erheblich, um fast 100 bzw. bis zu 70 Prozent reduziert werden.
Ein „Riesenschritt vorwärts“ im betrieblichen Umweltmanagement war die Inbetriebnahme eines hocheffizient arbeitenden Erdgas-Blockheizkraftwerks (BHKW). „Es erzeugt die Energie für unseren eigenen Bedarf“, sagt Schell. Die thermische Leistung deckt 78,5 Prozent des eigenen Heizbedarfs, den Strom nutzt die Klinik selbst. Zukaufen muss sie nicht mal mehr 60 Prozent. Eine gute Investition also. Für den Kliniketat. Für die Umwelt – selbst wenn man die im Durchschnitt der vergangenen Jahre auf rund 960 Tonnen wieder gestiegene Kohlendioxidemission mit ins Kalkül zieht.
Ein kurzer Blick noch auf einen kleineren Baustein des Main-Klinik-Umweltkonzepts, auf den Abfall. Der Anteil an gefährlichen chemischen oder infektiösen Abfällen am gesamten Abfall ist seit Jahren gering, das Restmüllaufkommen stagniert – gegenüber den 2000er-Jahren auf hohem Niveau. Trotz fortschreitender Digitalisierung gilt Gleiches für Papier und Kartonagen, die verwertet werden. Einer der Gründe: die teils gesetzlich vorgeschriebene Einzelverpackung für viele noch so kleine medizinische Produkte. Doch selbst in Sachen Abfall gibt es Erfreuliches: Die anfallende Menge an Küchen- und Kantinenmüll ist gesunken, „teils auf unter 20 m³ im Jahr“. Für den Verwaltungsleiter ist das ein Hinweis auf die erstklassige Planung in der von Patienten und Personal hochgelobten Küche, die auf regionale Lebensmittel setzt.