Kleiner Umbau mit großer Wirkung
Effizienteres Arbeiten in der neuen Notaufnahme
Die Generalsanierung der Main-Klinik in Ochsenfurt steht noch bevor, doch ein bedeutsamer Umbau für alle ankommenden Patienten ist bereits abgeschlossen: die neue Notaufnahme. Täglich rund um die Uhr geöffnet, ist sie die zentrale Anlaufstelle für akut Erkrankte oder Verletzte in Notfallsituationen, für sogenannte elektive, also geplante Patienten und für die Rettungsdienste. Ein halbes Jahr lang wurde – nicht am „offenen Herzen“, aber bei laufendem Betrieb – die alte Notaufnahme erweitert, umstrukturiert, übersichtlicher gestaltet. Der Eingang für vom Rettungsdienst gebrachte Patienten bleibt erhalten, der Wartebereich wurde ausgegliedert. Zutritt zur neuen Notaufnahme hat man vom Haus aus nach Aufforderung bzw. Anmeldung, die hinter einer verschlossenen Glastür erfolgt.
Der „kleine“ Umbau – Kosten: rund 500.000 Euro – war erforderlich, „damit wir uns noch effektiver und ungestörter um unsere Notfallpatienten kümmern und ihre Privatsphäre besser wahren können“, berichtet Dr. Georg Sonnek, Prokurist und stellvertretender Verwaltungsleiter der Main-Klinik. Das Ergebnis: großzügigere Räumlichkeiten, sieben Behandlungsplätze mit Liegen statt Betten und mobile Computer-Terminals mit Spracherkennungs-Software zur schnelleren Dokumentation. Im sogenannten Schockraum, der mit intensivmedizinischen Geräten ausgestattet ist, um hier in kritischem Zustand aufgenommene Erkrankte schnellstmöglich optimal zu behandeln, können gleichzeitig mehrere Mediziner verschiedener Fachdisziplinen arbeiten – „jetzt ohne ständig irgendwo anzustoßen“. Bei Bedarf können sie sogar ein mobiles Röntgengerät aus der Abteilung nebenan einsetzen.
Mehrere Behandlungsplätze in mehreren Zimmern – und trotzdem bleibt kein Patient sich selbst überlassen. „Per Monitor haben wir unsere ,Schäfchen‘ im zentralen Stützpunkt ständig im Blick.“ Dieser Raum – samt angegliedertem Personalaufenthaltsraum – ist ideal für den Austausch von Infos/Anweisungen „auf dem kleinen Dienstweg“. Von hier aus schaut man auch auf das „Arrival-Board“. Es zeigt den Namen des Patienten, den Behandlungsplatz und – ganz wichtig – anhand einer Farbskala seine Behandlungsdringlichkeit. Diese fachsprachlich als „Triage“ bezeichnete Einteilung erfolgt in der Regel sofort nach der Ankunft des Patienten durch die Fachkraft am Eingang der Notaufnahme. Diesen ersten „medizinischen Kontakt“ hält Dr. Georg Sonnek für ganz wichtig. Denn er signalisiere dem Hilfsbedürftigen, wahrgenommen zu sein, vermittle Sicherheit in einer unvertrauten Lage und fördere auch das Verständnis bei auftretender Wartezeit.
Weitere Infos
Die Main-Klinik in Ochsenfurt empfiehlt in folgenden Fällen, eine Notfallambulanz aufzusuchen:
- Verletzungen jeglicher Form (außer Augenverletzungen)
- Bestehende Wunden oder Verletzungen mit nun neuer Rötung oder Fieber
- Unerträgliche Schmerzzustände
- Bauchschmerzen oder Übelkeit, vor allem bei Erbrechen oder Stuhlverhalt
- Koliken
- Brustschmerzen, vor allem bei Belastung, beim Einatmen oder mit Ausstrahlung nach links
- Schwindel, vor allem in Verbindung mit Stürzen ohne ersichtlichen Anlass
- Bewusstlosigkeit oder Kollaps ohne ersichtlichen Anlass
- Bewusstseinsstörungen oder unvermittelt auftretende Verwirrtheit
- Plötzlich auftretende Seh-, Hör- oder Sprechstörungen
- Plötzlich auftretende Bewegungseinschränkungen oder Lähmungen
- Luftnot in Verbindung mit Fieber, Schmerzen oder geschwollenen Beinen
- Plötzlich auftretende, einseitige Beinschwellung
- Unklares Fieber über mehr als 24 Stunden
- Neu aufgefallener Puls über 120 Schläge/min oder unter 50 Schläge/min
- Blutdruck über 180 mmHg, vor allem in Verbindung mit Kopfschmerzen, Sehstörungen etc.
- Harnverhalt oder Blut im Urin
- Blut im Stuhl oder im Erbrochenen
- Gelbfärbung der Haut und Juckreiz
Nicht in die Zuständigkeit der Main-Klinik-Notfallambulanz fallen: Ausstellung von Rezepten oder Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen (Hausarzt): alle Allgemeinerkrankungen, mit denen man üblicherweise zum Hausarzt gehen würde (KV-Notdienst); Erkrankungen kleiner Kinder (Pädiatrischer KV-Notdienst); zahnmedizinische Probleme (KV-Notdienst), Augenverletzungen (KV-Notdienst bzw. Ambulanz der Universitätsaugenklinik).