Die Digital-Macher der Main-Klinik
Das papierlose Krankenhaus wird Stück für Stück realisiert.
„Der Weg in den Pflegeberuf war definitiv eine gute Entscheidung.“
Interview mit dem Betriebsratsvorsitzenden Detlev Münz über die Anfänge, Veränderungen und Herausforderungen der letzten 35 Jahre.
Die Welt wird zunehmend digitaler. Auch an der Main-Klinik Ochsenfurt dreht sich alles um die digitale Transformation. Ein großer Schritt zum papierlosen Krankenhaus war das Projekt rund um die digitale Patientenakte, bei dem viele Berufsgruppen – unter anderem Pflege, IT-Abteilung, Teamassistenz, Physiotherapie und Ärzteschaft – im Verbund zusammen gearbeitet haben. Maßgeblich daran beteiligt waren sieben engagierte Pflegekräfte, die Projektleiterin Jamila Sonntag sowie die beiden Assistenzärzte Jonathan Mederer (Innere Medizin) und Julius Schmidt (Chirurgie). „Wir haben knapp sieben Monate an der digitalen Patientenakte gearbeitet und nur durch die super Teamarbeit und das große Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vom Krankenpflegepersonal bis hin zur Chefetage – konnten wir am 22. Juni 2021 den Go-live erfolgreich realisieren. Vor allem die enorme Einsatzbereitschaft und die persönlichen Meinungen unserer Pflegekräfte, die den größten Part der Digitalisierung stemmen mussten, hat alle beeindruckt,“ so Jamila Sonntag. „Ich bin davon überzeugt, dass es sowohl für meine Kolleginnen und Kollegen als auch für die Patienten zahlreiche Verbesserungen durch die Digitalisierung gibt,“ sagt Julius Schmidt. So können beispielsweise alle Mitarbeiter zu jeder Tages- und Nachtzeit auf alle Informationen, die sie für ihre Arbeit benötigen, digital zugreifen. Es gibt keinen Kampf mehr um die Patientenakten, weil sie jeder Beschäftigte auf dem PC oder auf dem iPad einsehen kann. Des Weiteren wurden die Abläufe in der Main-Klinik optimiert: Man muss keine Akten mehr im Archiv suchen, keine unleserliche Arztschrift mehr entziffern, die Bürokratie wurde abgebaut, die Qualität gesteigert und die Versorgung der Patienten sowie die interdisziplinäre Kommunikation verbessert. „An unseren iPads können wir den Patienten gleich die Bilder vom Röntgen, der Computertomographie oder der Magen- und Darmspiegelung zeigen“, berichtet Julius Schmidt, „und ich sehe im Krankenhausinformationssystem, welche Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente der Patient hat. Und das aufenthaltsübergreifend – das ist manchmal lebenswichtig“, ergänzt Jonathan Mederer. Fast zeitgleich fand auch die Einführung der digitalen Ausgabe der Wäsche in der Main-Klinik statt. Die Berufskleidung erhalten die Beschäftigten nun mit einem digitalen Mitarbeiterausweis. Dieser ist zeitgleich aber auch der Türöffner zur Klinik, das Namensschild und die Login-Karte zum bequemen An- und Abmelden im Krankenhausinformationssystem. Es hängt also alles zusammen – definitiv papierlos und ein Must-have als attraktiver Arbeitgeber!
| Digitale Zukunftsträume
Stück für Stück werden nun noch weitere Digitalisierungsprojekte im Zuge des Krankenhauszukunftsgesetzes in der Main-Klinik realisiert. „In meiner Traumvorstellung wünsche ich mir irgendwann in meinem Berufsleben eine Cloud*, die alle Patientendaten enthält, und mit der ich auch bei Notfällen sofort weiß, welche Medikamente der Patient benötigt, welche Allergien vorliegen und welcher Patientenwille vorab geäußert wurde,“ so Jonathan Mederer. „Zusammengefasst war und ist die Digitalisierung eine große Herausforderung. Aber es hat auch wahnsinnig Spaß gemacht, eine individuelle, digitale Patientenakte für die Main-Klinik mitzuentwickeln und für die Zukunft ein Stück papierloser zu werden“ sind sich die Digital-Macher der Main-Klinik Ochsenfurt einig. *Unter einer Cloud (Deutsch: „Wolke“) versteht man das Zusammenspiel von mehreren Servern, die mehrere Aufgaben übernehmen, wie etwa die Datenspeicherung und miteinander über das Internet kommunizieren.
Weitere Infos
Ansprechpartnerin zum Thema Digitalisierung:
Jamila Sonntag 09331 908-7020 jamila.sonntag@main-klinik.de