Pflege ist nicht gleich Pflege
Eine Berufsausbildung – vier Lebensläufe: Gesundheits- und Krankenpfleger können aus vielen verschiedenen Weiterbildungen wählen.
Katharina Ruhl, 30 Jahre
Bei Katharina Ruhl geht kein Patient auf die Toilette. Auf der Intensivstation gibt es keine Bäder. Aufgrund der OP- oder Erkrankungssituation ist das immer Aufgabe des Pflegepersonals. Trotzdem erfährt die 30-Jährige mehr Anerkennung, wenn sie von ihrem Job erzählt. „Obwohl meine Kollegen von der Normalstation und ich denselben Ausbildungsberuf erlernt haben“, wundert sie sich. Katharina hat außerdem eine zweijährige Fachweiterbildung absolviert.
Vielleicht liege es an der beeindruckenden Technik auf Station und an der Hilflosigkeit der Patienten, überlegt die junge Frau. „Die Patienten kommen aufgrund einer Operation, einer Erkrankung oder eines Unfalls instabil zu uns. Unsere Arbeit ist also sehr intensiv, wir sind während unserer ganzen Schicht ganz nah dran am Patienten. Er ist zum Beispiel an der Beatmungsmaschine oder der Dialyse auf unsere professionelle Betreuung angewiesen.“
„Natürlich sterben hier auch Menschen, obwohl wir alles versucht haben. Das ist dann schon frustrierend“, erzählt die 30-Jährige. Und trotzdem kann sie auch am Sterbeprozess besondere Momente entdecken: „Wenn die Familie zusammenkommt, um sich zu verabschieden und der Mensch in Ruhe sterben darf, kann das ein sehr schöner Moment sein.“
Angehörige dürfen Tag und Nacht zu Besuch kommen, daher „ist die Angehörigenarbeit sehr wichtig bei uns“. Katharina und ihre Kollegen erklären dann Geräte und Behandlungen, um Ängste zu nehmen. Wache Patienten, die auf Normalstation verlegt werden können, sind sehr dankbar: „Wir bekommen viel von unseren Patienten zurück. Das ist ein anderes Miteinander als im normalen Leben draußen.“

Pflege ist nicht gleich Pflege
Eine Berufsausbildung – vier Lebensläufe: Gesundheits- und Krankenpfleger können aus vielen verschiedenen Weiterbildungen wählen.
Katharina Ruhl, 30 Jahre
Bei Katharina Ruhl geht kein Patient auf die Toilette. Auf der Intensivstation gibt es keine Bäder. Aufgrund der OP- oder Erkrankungssituation ist das immer Aufgabe des Pflegepersonals. Trotzdem erfährt die 30-Jährige mehr Anerkennung, wenn sie von ihrem Job erzählt. „Obwohl meine Kollegen von der Normalstation und ich denselben Ausbildungsberuf erlernt haben“, wundert sie sich. Katharina hat außerdem eine zweijährige Fachweiterbildung absolviert.
Vielleicht liege es an der beeindruckenden Technik auf Station und an der Hilflosigkeit der Patienten, überlegt die junge Frau. „Die Patienten kommen aufgrund einer Operation, einer Erkrankung oder eines Unfalls instabil zu uns. Unsere Arbeit ist also sehr intensiv, wir sind während unserer ganzen Schicht ganz nah dran am Patienten. Er ist zum Beispiel an der Beatmungsmaschine oder der Dialyse auf unsere professionelle Betreuung angewiesen.“
„Natürlich sterben hier auch Menschen, obwohl wir alles versucht haben. Das ist dann schon frustrierend“, erzählt die 30-Jährige. Und trotzdem kann sie auch am Sterbeprozess besondere Momente entdecken: „Wenn die Familie zusammenkommt, um sich zu verabschieden und der Mensch in Ruhe sterben darf, kann das ein sehr schöner Moment sein.“
Angehörige dürfen Tag und Nacht zu Besuch kommen, daher „ist die Angehörigenarbeit sehr wichtig bei uns“. Katharina und ihre Kollegen erklären dann Geräte und Behandlungen, um Ängste zu nehmen. Wache Patienten, die auf Normalstation verlegt werden können, sind sehr dankbar: „Wir bekommen viel von unseren Patienten zurück. Das ist ein anderes Miteinander als im normalen Leben draußen.“

Carina Deutschmann, 19 Jahre
Wenn die junge Frau mit dem blonden Zopf zum Blutdruckmessen ins Zimmer kommt, merkt man ihr nicht an, dass sie noch im dritten Ausbildungsjahr ist. Routiniert und freundlich begrüßt sie die 85-jährige Patientin und misst ihren Blutdruck. Auf die Frage der Dame, was heute noch alles passiert, kündigt sie die Chefarzt-Visite an und: „Bald kommt auch ein leckeres Mittagessen“.
Die schönsten Geschichten, so Carina, schreibt der Alltag selbst. „Wenn Menschen schwer krank zu uns kommen und es ihnen von Tag zu Tag besser geht, dann freuen wir uns sehr. Oder eine alte Frau gebracht wird mit dem Hinweis, dass sie schon lange nicht mehr laufen mag. Aber wir schaffen es mit Motivation und Zuwendung, dass Sie bald wieder täglich auf dem Gang spazieren läuft. Das ist cool!“. Zuwendung, ein kurzes Gespräch, Zuhören – sie weiß, das brauchen die Menschen hier.
„Wie umfangreich der Beruf wirklich ist, habe ich erst während der Ausbildung erkannt“, bekräftigt sie mit hoch gezogenen Augenbrauen. „Ja, wir machen auch Betten und wechseln Windeln, also Schutzhosen, aber die meisten gehen bei uns ja selbst auf die Toilette. Das ist ja nur ein Bruchteil unserer Aufgaben.“

Max Dorsch, 24 Jahre
Max Dorsch ist der Hahn im Korb. Auch wenn er diesen Titel mit einem verschmitzten Grinsen weit von sich weisen würde. Als einer von wenigen Männern arbeitet der Gesundheits- und Krankenpfleger seit zwei Jahren auf der Station der Inneren Medizin in der Main-Klinik Ochsenfurt. Und begeistert Kolleginnen wie Patienten gleichermaßen.
„Ich kümmere mich gerne um unsere Patienten, arbeite gerne mit den verschiedenen Berufsgruppen zusammen, habe einen gut bezahlten und sicheren Arbeitsplatz, interessante Weiterbildungsmöglichkeiten und liebe die Abwechslung“, beschreibt Max seinen Lieblingsberuf. Jede Woche assistiert er zwei Tage lang in der Endoskopie, zum Beispiel bei Magen- und Darmspiegelungen. Als Weiterbildungen kann er sich Endoskopie, Intensivstation oder Palliativstation vorstellen.
Den Schichtdienst auf Station findet Max richtig gut, „weil man dann auch unter der Woche private Termine wie Behördengänge, Arzt- oder Freizeittermine wahrnehmen kann“. Insgesamt lebt er seit seiner Ausbildung gesünder: „Das Verständnis für die medizinischen Vorgänge im eigenen Körper ist größer geworden. Ich gehe jetzt regelmäßig ins Fitnessstudio.“
Was halten die Freunde von seiner Jobwahl? „Die sind begeistert, fragen auch mal nach Rat, und da sie wissen, was wir alles können und machen, haben sie viel mehr Respekt vor uns Pflegern“, bekräftigt der junge Mann.

Monika Rabenstein, 51 Jahre
Ihre Pflege-Ausbildung liegt bereits 30 Jahre zurück. Heute ist Monika Rabenstein Stationsleitung auf der chirurgisch-internistischen Station. In der Zwischenzeit hat sie drei Kinder bekommen, viele Jahre Teilzeit gearbeitet, den berufsbegleitenden Leitungslehrgang an der Uniklinik absolviert und nun ein Leadership-Studium an der FH in Ansbach begonnen.
„Der Pflegejob ist familienfreundlich“, so Monika Rabenstein. „Teilzeit ist möglich, und der Schichtdienst eröffnet Zeitfenster für Kinderbetreuung, Haushalt, Einkäufe und Termine.“
Als Stationsleitung verbringt sie achtzig Prozent ihrer Zeit mit Organisation. „Zum Beispiel übernehme ich schwierige Gespräche mit Patienten, koordiniere die Bettenbelegung, führe 30 Mitarbeiter, stelle Dienstpläne auf, führe Bewerbungsgespräche oder kompensiere Engpässe, wenn Mitarbeiter erkranken.“ Regelmäßig besucht sie Patienten auch noch selbst. Das ist wichtig, „um zu sehen, ob alle richtig versorgt sind.“
Apropos Windeln wechseln: „Das gehört dazu. Die Menschen erzählen in diesen intimen Momenten, was ihnen auf dem Herzen liegt. Außerdem überprüfen wir dabei den Zustand und den Fortschritt des Patienten.“ Haut, Beweglichkeit, Atmung werden dabei begutachtet. „Wer über den Pflegeberuf heute noch die Nase rümpft, hat keine Ahnung“, sagt die erfahrene Krankenschwester mit einem freundlichen Lächeln.
Weitere Informationen
Ausbildung: Die Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/-in dauert drei Jahre. Praxiszeit in der Klinik und Blockunterricht in der Krankenpflegeschule in Scheinfeld wechseln sich ab. Ausbildungsgehalt: 1. Jahr: 1.040 Euro, 2. Jahr: 1.102 Euro, 3. Jahr: 1.203 Euro. Weiterbildungsmöglichkeiten: z. B. Stationsleitung, Wundmanagement, Pain Nurse, OP-Pflege, Intensiv- und Anästhesiepflege. Studiengänge: z. B. Pflegemanagement, Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft. Praktikum: Möchtest du in den Pflegeberuf schnuppern? Für ein Praktikum melde dich einfach bei Angelika Mark: Telefon: 09331 908-7000, E-Mail: angelika.mark@main-klinik.de

Kompetentes und engagiertes Pflegepersonal wird gesucht, und der Verdienst ist gut. So bekommt z. B. eine Schwester im fünften Berufsjahr – noch ohne steuerfreie Nacht- und Wochenendzuschläge sowie Weihnachtsgeld und Zusatzrente des öffentlichen Dienstes – rund 3000 Euro brutto.