Chefarztwechsel in der Viszeralchirurgie
Dr. Alexander Wierlemann tritt Nachfolge von Chefarzt Dr. Christoph Zander an (von links)
Zum 1. September gab es in der renommierten Fachabteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Main-Klinik Ochsenfurt (MKO) den ersten Wechsel auf dem Chefarztposten. Dr. med. Christoph Zander schied aus dem Berufsleben aus und reichte das imaginäre Zepter weiter an Dr. med. Alexander Wierlemann.
Während sein 44-jähriger Nachfolger jetzt einem Bereich mit großem Team inklusive drei Oberärzten vorsteht, hat Dr. Christoph Zander 2011 seinen Dienst an der damals eher orthopädisch geprägten Main-Klinik mit angeschlossenem Medizinischem Versorgungszentrum (MVZ) unter ganz anderen Bedingungen angetreten. Die Chirurgie war gerade erst in zwei Fachbereiche untergliedert worden: die Unfallchirurgie und die noch aufzubauende Allgemein- und Viszeralchirurgie, die sich mit der operativen Behandlung erkrankter Organe des Bauchraums einschließlich des gesamten Verdauungstrakts und der Weichteile befasst. Diese Trennung hatte die Geschäftsleitung beschlossen, um der Weiterentwicklung und Differenzierung der chirurgischen Medizin Rechnung zu tragen.
Bei einem Gespräch in der Klinik kurz vor seinem Ausscheiden blickt der Chefarzt zurück auf eine „kraftzehrende, aber spannende Zeit“, auf Etappenerfolge und Meilensteine. Dazu zählen die schrittweise personelle Aufstockung der Abteilung, die verstärkte Zusammenarbeit mit der Abteilung für Innere Medizin sowie Urologie, die auf den Weg gebrachte leitliniengerechte, onkologische Therapie, das Erstellen eines Tumorregisters und der Anschluss an das Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC). Große Dankbarkeit verbinde ihn mit einer 2013 eingestellten Kollegin, die ihm „viel Organisation abgenommen“ habe, so der Mediziner.
Unter seiner Regie ist die Main-Klinik der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) beigetreten und hat bereits 2014 das an die Erfüllung hoher Anforderungen geknüpfte Gütesiegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ erhalten. Häuser, die sich dauerhaft mit der DHG-Auszeichnung schmücken wollen, müssen sich rezertifizieren lassen. „Uns ist das 2018 gelungen.“ Ein wichtiger Schritt nach vorne sei auch 2015 geglückt: „Wir konnten eine zweite Oberarzt-Stelle besetzen und die proktologische Sprechstunde einführen, in der es um Erkrankungen des Enddarms geht.“ Als Riesenerfolg wertet der 63-Jährige, dass „die Universität Würzburg uns als Lehrkrankenhaus anerkannt hat.“ Daher darf das Ochsenfurter Haus in den Fachbereichen Innere und Chirurgie ab diesem Herbst PJler (Studierende im letzten Jahr ihres Medizinstudiums) ausbilden.
Darin ist Dr. Christoph Zander nicht mehr eingebunden. Nach 35 Jahren Krankenhausdienst mit all seinen Herausforderungen und ungezählten Hintergrunddiensten widmet er sich nun außerklinischen Aktivitäten: „Mit meiner Frau Kulturangebote nutzen, Kontakte zu Freunden intensivieren, Klavier spielen, Kickers gucken.“ Letzteres in Würzburg. Fast ein bisschen erstaunt stellt er fest: „Privat war ich ganz selten dort.“ Dabei hat er einen Gutteil seines Lebens – Kindheit, Studium, Facharztausbildung und weitere berufliche Stationen – in größeren Städten verbracht und initial etwas Bedenken gehabt, nach Ochsenfurt zu ziehen. „Aber je heimischer wir hier geworden sind, desto weniger haben wir vermisst.“
Bezüglich Wohnortwahl orientiert sich Dr. Alexander Wierlemann nicht an seinem Vorgänger. Der gebürtige Nordrhein-Westfale, der durch Studium, Promotion und 16 Jahre Tätigkeit an der Universitätsklinik in Würzburg mittlerweile heimisch ist und „gut vernetzt in der Region“, bleibt mit seiner Familie – Ehefrau, drei schulpflichtige Kinder – in Randersacker. Was die Arbeit und die Verantwortung für die Patienten und auch die Mitarbeiter angeht, möchte Dr. Alexander Wierlemann die Klinik weiter im Sinne von Herrn Dr. Christoph Zander führen. Darüber hinaus wird er weitere Behandlungsschwerpunkte etablieren in der minimalinvasiven Chirurgie des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes, bei Refluxerkrankungen („Sodbrennen“), Zwerchfellbrüchen, in der Schilddrüsenund Hernienchirurgie sowie in der Proktologie. Das Wohl und die Belange der Patienten steht dabei natürlich immer an erster Stelle, so der neue Chefarzt. Besonders wichtig ist hierfür die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit innerklinisch und der stete Austausch mit den niedergelassenen Kollegen.
Geprägt durch seine sechsjährige Oberarzttätigkeit an der Universitätsklinik und die Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie mit den Zusatzbezeichnungen spezielle Viszeralchirurgie und Proktologie, hat er ein weiteres großes Anliegen: die Ausbildung der Studierenden und der Assistenzärzte. Er möchte so die eigene Begeisterung für das chirurgische Fach an den medizinischen Nachwuchs weitergeben.
„Die Aufnahme der Main-Klinik Ochsenfurt in den Kreis der akademischen Lehrkrankenhäuser war für mich ein maßgeblicher Faktor für die Entscheidung, nach Ochsenfurt zu kommen. Neben der persönlichen Atmosphäre einer kleineren Klinik und der guten Zukunftsperspektive, die durch die anstehende Generalsanierung untermauert wird, ist die Kooperation mit der Universitätsklinik in der Patientenversorgung und nun auch in der Ausbildung von Studierenden ein Pluspunkt für den Standort Ochsenfurt“, erklärt Dr. Alexander Wierlemann. Er beabsichtigt die Zusammenarbeit mit der Universität zu vertiefen, um so auch Nachwuchsmediziner von den Vorteilen des attraktiven Standorts Ochsenfurt überzeugen zu können. Dr. Alexander Wierlemann möchte für eine Main-Klinik Ochsenfurt stehen, in der zufriedene Mitarbeiter gute Medizin auf hohem Niveau gewährleisten für die Menschen aus der Region und in die niedergelassene Ärzte ihre Patienten in dem Vertrauen schicken, dass sie dort gut versorgt und behandelt werden.
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