Im Alter gut leben, auch in Zukunft
Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept für Stadt und Landkreis Würzburg wird neu aufgelegt
Im Alter gut leben, auch in Zukunft
Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept für Stadt und Landkreis Würzburg wird neu aufgelegt
Die Versorgung älterer Menschen vorausschauend zu regeln, ist eine herausragende Aufgabe – insbesondere auch für die Kommunen, in denen diese leben. Der Freistaat hat den Landkreisen daher aufgetragen, sich darüber im Rahmen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts (SPGK) Gedanken zu machen.
„Früher hieß das Pflegebedarfsplan“, erinnert sich KU-Vorstand Professor Alexander Schraml. Heute denkt man ganzheitlicher: Neben stationären und ambulanten Pflegeangeboten geht es im SPGK unter anderem ums Wohnen zu Hause, Informationen und Vernetzung, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe. Schließlich haben sich das Selbstverständnis und Lebensgefühl älterer Menschen grundlegend verändert. Sie wollen nicht nur gesund altern, sondern auch aktiv, fit und selbstbestimmt. An die sich ändernde Lebensrealität müssen sich auch die Gemeinden fortwährend anpassen.
„Das SPGK wird deshalb alle sechs Jahre am Anfang der Legislaturperiode überarbeitet, um den Bürgermeistern und dem Kreistag einen Handlungsauftrag mitzugeben“, so Alexander Schraml. Eine von ihnen ist Andrea Rothenbucher, Bürgermeisterin von Hettstadt und Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags. „Die Seniorenpolitik begleitet uns fortwährend“, sagt sie und sieht sich vom Kommunalunternehmen, das hier eine koordinierende Funktion übernimmt, gut unterstützt.
Am SPGK schätzt sie, dass es nicht nur im Regal steht, sondern wirklich genutzt wird. Viele Ideen aus dem Konzept sind bereits Realität geworden, etwa in den Bereichen Kultur, Essen, Bildung, Mobilität, oder in Form der Seniorenvertretungen, die vielerorts schon etabliert wurden. Da sich die Gemeinden nicht über einen Kamm scheren lassen, müssen Angebote gefunden werden, die für die jeweilige Kommune passen, z. B. eine ambulant betreute Wohngemeinschaft, wo sich ein Pflegeheim nicht lohnt. Auch die Nähe und Distanz zu Würzburg spielt dabei eine große Rolle. Je näher eine Gemeinde an der Stadt liegt, desto größer die Wanderungsbewegungen. Auch deshalb wird das Konzept für Stadt und Landkreis gemeinsam erstellt. Andere Angebote, wie etwa der Mittagstisch für Senioren oder die Wohnberatung, lassen sich aber auch über die gesamte Region ausrollen.
Erarbeitet wird das SPGK durch ein Bamberger Institut, das in engem Austausch mit den Bürgermeistern steht. „Wir haben ganz bewusst einen externen Partner gewählt, weil wir über den Tellerrand blicken und frischen Wind reinbringen wollten“, so Alexander Schraml. Eine Projektgruppe bringt alle relevanten Institutionen, Behörden und Verbände mit ins Spiel. Und schließlich werden auch die Bürger über 55 direkt angeschrieben und befragt.
Im Frühjahr 2021 soll das überarbeitete Konzept fertig sein und bei Bürgermeistern, Wohlfahrtsverbänden und anderen Akteuren präsentiert werden. „Auch das ist wichtig, weil es so wirklich wahrgenommen wird“, so Alexander Schraml. Wer einen Blick ins aktuelle SPGK werfen möchte, kann das außerdem jederzeit auf der Internetseite des KU tun.
Hintergrundbild: Professor Alexander Schraml (KU-Vorstand) und Andrea Rothenbucher (Bürgermeisterin von Hettstadt)
Weitere Infos
Mitte September wurden Fragebögen an ca. 9.000 Bürger über 55 aus Stadt und Landkreis Würzburg versandt. Wenn auch Sie dabei sind, nutzen Sie diese Möglichkeit, sich aktiv an der Seniorenarbeit in Ihrer Region zu beteiligen und senden Sie Ihre Antwort bis 30.10.2020 im beigefügten Freiumschlag zurück. Ihr Ansprechpartner: Tobias Konrad 0931 80442-58 tobias.konrad@kommunalunternehmen.de
Tobias Konrad ist zertifizierter Wohnberater. Er besucht ratfragende Menschen zu Hause, um mit ihnen die alters- und behindertengerechte Umgestaltung der Wohnung, wie hier des Badezimmers, zu besprechen.