Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
um für Sie dieses Vorwort zu verfassen, habe ich mir die letzten Tage erlaubt, die Menschen in meinem direkten Umfeld mit der Frage zu quälen:„Was verbinden Sie mit dem Begriff Gesundheit?“ Sie können sich vorstellen, dass die Palette der Antworten sehr breit war. Angefangen von „Gesund bleiben, gesund leben, Sport treiben, Immunsystem stärken“, bis hin zu „Krankheit, Genesung, medizinische Versorgung“ etc.
Zu meiner vollkommenen Überraschung ist jedoch ein Begriff überhaupt nicht gefallen: „die Selbsthilfe“! Zugegeben – als Sozialreferentin bin ich an dem Thema sicherlich viel näher dran als so manch anderer. Aber ich möchte Ihnen meine Überraschung auch gerne erklären: Die Selbsthilfe ist seit vielen Jahren ein unverzichtbarer Teil unseres Gesundheitswesens. Neben der ambulanten und der stationären Versorgung sowie dem öffentlichen Gesundheitsdienst wird sie zurecht als dessen „vierte Säule“ bezeichnet.
Die gemeinschaftliche Selbsthilfe hat erwiesenermaßen einen positiven gesundheitlichen Effekt auf die Mitglieder in den Gruppen. Der Austausch von Informationen und der Austausch über die eigene Erkrankung, sowie die positive emotionale Zuwendung in der Gruppe ergeben eine beachtliche und messbare Verbesserung der Lebensqualität. Doch was wirkt in der Selbsthilfe? Ich glaube – nein, ich weiß es aus eigener, persönlicher Erfahrung – es ist Folgendes: Man schenkt sich gegenseitig ein „besonderes Verständnis“, nämlich ein Verständnis, das aus der eigenen Kenntnis der Krankheit bzw. des Problems und der damit verbundenen Einschränkungen oder Fragestellungen erwächst. Dieses „andere Verständnis“ ist und bleibt ein wesentlicher Heilfaktor und eine Quelle für weitere Entwicklungen. Der Publizist und Journalist Roger Willemsen hat einmal gesagt: „Ich glaube, jedes Leben wird dadurch besser, dass man es auch für andere lebt!“ Und genau das tun die zahlreichen Engagierten in der Selbsthilfe jeden Tag auf das Neue, zum Teil trotz eigener Einschränkungen aufgrund von Krankheit. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger Dank!
Ihre Dr. Hülya Düber
Leiterin des Jugend-, Familien- und Sozialreferats der Stadt Würzburg