Aus der Hausarztpraxis Dres. Löwe
Dr. Tobias und Dr. Verena Löwe haben sich für die Übernahme einer Hausarztpraxis in Ochsenfurt entschieden
Aus der Hausarztpraxis Dres. Löwe
Nicht jedem Medizinstudenten scheint es in die Wiege gelegt worden zu sein, später einmal als Hausarzt tätig zu werden. Zu sehr unterscheidet sich die alltägliche Arbeit eines Mediziners im Krankenhaus von der in der Allgemeinarztpraxis. Dabei bietet eine Hausarztpraxis viele Vorteile und mehr Abwechslung, wie Dr. Tobias und Dr. Verena Löwe aus Ochsenfurt zu berichten wissen. „Mich hat die schillernde Krankheitspalette und der familiäre Umgang mit den Patienten besonders gereizt. Hier im ländlichen Bereich gehen die Menschen erst in einem fortgeschritteneren Krankheitsverlauf zum Arzt als in der Stadt. Das macht die Arbeit komplexer, aber auch interessanter und sinnvoller“, hebt Tobias Löwe hervor. Seine Frau Verena betont, wie schön es sei, Patienten kennen zu lernen und mehr aus ihrem Leben zu erfahren: „Es erleichtert vieles, sich etwas zu kennen. Oft kostet es Überwindung, Hilfe erstmals in Anspruch zu nehmen, da ist es sicher leichter, je unkomplizierter der Umgang miteinander ist.“
Oftmals beschäftigen Patienten auch private Fragen, die sie dann mit ihrem Hausarzt besprechen, wenn „großmütterliche Ratschläge“ gefragt sind. Verena Löwe ist in der Praxis ihres Mannes angestellt und hatte sich zunächst für die universitäre Laufbahn in der Chirurgie entschieden, aber bald festgestellt, dass die Tätigkeit in einem Krankenhaus mit ihrer Rolle als Mutter von drei Kindern nur sehr schwer unter einen Hut zu bekommen war. Beide Aufgaben lassen sich in ihrer Hausarzttätigkeit leichter vereinen, gute Absprachen und viel Planung vorausgesetzt. Nach sechsjährigem Medizinstudium noch 10 Jahre halbtags zur Facharztanerkennung zu arbeiten, war dann ohne Kinderpause und Elternzeit dann doch etwas zu viel. Tobias Löwe dagegen ist Facharzt für Innere Medizin und Infektiologe und verbindet die Vorteile beider Welten: Als Hausarzt muss er einen breiten Überblick haben und bekommt auch mal einen gemeinen Schnupfen oder ein verstauchtes Gelenk zu sehen und als Facharzt kann er seine bessere Qualifikation einbringen: „Ich halte die Infektiologie für äußerst wichtig in Zeiten zunehmender Resistenzen-Selektion multiresistenter Keime und teils unüberlegter Antibiotikatherapie.“
Tobias und Verena Löwe haben sich bewusst für die Übernahme einer bestehenden Arztpraxis entschieden und erhielten aus dem Umfeld einige Unterstützung: von einer Mitarbeiterin der Kassenärztlichen Vereinigung in den ersten Monaten bei der Abrechnung und von den engagierten Medizinischen Fachangestellten aus der eigenen Praxis. Diese mussten teilweise Patienten zurückgewinnen, die während der 8 Wochen lang geschlossenen Praxis einen anderen Arzt aufsuchen mussten. Der Vorgänger hatte bis zur Übernahme von Tobias und Verena Löwe keinen Nachfolger gefunden.
