„Turbo-Aufstieg“ in der Pflege
Das Traineeprogramm der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg macht es möglich
„Turbo-Aufstieg“ in der Pflege
Das Traineeprogramm der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg macht es möglich

Die Pflegebranche wächst und wächst. Und mit ihr auch die Karrieremöglichkeiten. Für zukünftige Führungskräfte haben die Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg ein spezielles Traineeprogramm entwickelt. Geschäftsführer Matthias Rüth und Trainee Rebecca Hübner geben Einblicke.
Mit 26 Jahren Pflegedienstleitung und bereits auf dem Weg zur Einrichtungsleitung. Können Sie uns Ihren „Turbo-Aufstieg“ kurz beschreiben?
Rebecca Hübner: Als ich mich für die Ausbildung zur Altenpflegerin entschieden habe, war mir klar, dass dies nur eine Station ist, um Erfahrung zu sammeln. Ich wollte also von Anfang an nach dem Vorbild meiner Mutter, die selbst eine Leitungsfunktion in der Pflege innehat, möglichst schnell aufsteigen. Denn als Pflegedienst- bzw. Einrichtungsleitung habe ich eine gesunde Mischung aus Betreuung und engem Kontakt zu den Bewohnern, kann mich aber auch in administrativen Tätigkeiten ausleben. Als mir hier im Bewerbungsgespräch das Traineeprogramm vorgestellt wurde, konnte ich eigentlich gar nicht nein sagen.
Was macht das Traineeprogramm so besonders?
Matthias Rüth: Wir achten sehr stark darauf, dass unsere Trainees neben der Theorie zum Thema Führung, die sie u. a. von externen Coaches erhalten, vor allem sehr ausgiebige Erfahrungen in der Praxis sammeln können. Das heißt, sie lernen im Windschatten der Pflegedienst- bzw. Einrichtungsleitung alle Abläufe aus den Bereichen Personal, Qualitäts- und Belegungsmanagement hautnah kennen – so lange, bis sie sich sicher fühlen. Je nach beruflicher und schulischer Vorerfahrung durchläuft man das Programm in etwa zwei bis drei Jahren.
Rebecca Hübner: Aufgrund der intensiven und vielseitigen Praxisphase, in der man die unterschiedlichen Denk- und Arbeitsweisen der verschiedenen Abteilungen und Einrichtungen kennenlernt, würde ich das Traineeprogramm der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg jedem, der Karriere in der Pflege machen möchte, ans Herz legen. Und nicht zu vergessen: Mein Arbeitgeber bezahlt die Weiterbildungsmaßnahmen komplett – was nicht selbstverständlich ist.
Ist Frau Hübner die Vorzeigemitarbeiterin oder gibt es viele solcher Beispiele im Unternehmen?
Matthias Rüth: Wir geben gut ausgebildeten und engagierten Pflegekräften sehr gerne die Möglichkeit, sich weiterzubilden oder Leitungspositionen zu übernehmen. Deshalb sprechen wir sehr intensiv mit ihnen über ihre beruflichen Vorstellungen. Frau Hübner war und ist hier sehr zielstrebig. Wenn sie in einem Jahr die Einrichtungsleitung übernimmt, ist das natürlich das Maximum, was man in einer so kurzen Zeit erreichen kann. Wir haben aber auch Mitarbeiter/innen, die wir auf Ihr Potenzial ansprechen und schrittweise den kompletten Weg von der Pflegekraft bis zur Pflegedienst- oder Einrichtungsleitung gehen. Durch interne Weiterbildungsmaßnahmen, wie dem Traineeprogramm, konnten wir inzwischen fünf Leitungsfunktionen in unseren sieben Häusern erfolgreich besetzen. Darauf sind wir sehr stolz. Denn neben modernen Häusern in einer familiären Größe sind es vor allem gute Führungskräfte, die für eine hohe Qualität in der Betreuung und Versorgung der Bewohner sowie für eine sehr gute Atmosphäre in den Einrichtungen sorgen. Dies erleichtert uns auch deutlich das Besetzen offener Stellen in der Pflege.
